Daraufhin zeigte ich ihm meinen Cassettenrecorder*. "Nein, Bluetooth gab es damals noch nicht." erklärte ich ihm.
"Aberaberaber... Wie hörst du denn dann Musik? Mit einem Radio? Und wie machst du es mit dem Navi?" fragte er entgeistert. "Isch abbe gar kein Navi!" scherzte ich in Anspielung auf einen Werbespot der 90er, den er wahrscheinlich auch nicht kannte.
"Das geht nicht." Seine Welt brach zusammen, und ich konnte sehen, wie sich ein paar Scherben im 22 Jahre alten Fußraum meines Mercedes ansammelten.
Spätestens jetzt wurde mir der Unterschied zwischen seinem und meinem Baujahr erschreckend deutlich, und ich fühlte mich sehr, sehr alt.
*Für Leser/innen, die nach 1990 geboren sind, hier die Erklärung, die man bei Wikipedia finden kann:
"Kassettenrekorder sind eine spezielle Form von Audiorekordern, bei denen die Tonaufzeichnung analog auf Kompaktkassetten geschieht. Sie sind eine in den 1970er-Jahren populär gewordene kleine Variante der Tonbandgeräte. Die Compact Cassette, auch Audio-Kassette genannt, wurde 1963 von Philips auf der Internationalen Funkausstellung in West-Berlin vorgestellt und in den Markt eingeführt.
Mit dem Siegeszug der digitalen Tonaufzeichnung – vor allem des MP3-Formats als Träger für private Musiksammlungen – nahm die Bedeutung von Kassettenrekordern ab etwa dem Ende der 1990er-Jahre stetig ab. Mittlerweile sind nur noch wenige Kassettenrekorder im Handel erhältlich." (https://de.wikipedia.org/wiki/Kassettenrekorder)
So sahen sie aus:
Oder im Auto:
Manchmal machten sie so etwas: Das nannte man "Bandsalat", und es führte dazu, dass man laut fluchend versuchte, das Band mittels Bleistift oder Schraubenzieher irgendwie wieder in die Kassette zu bekommen.
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