03 Mai 2008

Rocky und die Folgen

Weil mein Laptop die ursprünglich geplante DVD einfach nicht schlucken wollte, habe ich mir in Ermangelung anderer Alternativen und weil es einfach wieder einmal dran war, meine Rocky-Sammlung zu Gemüte geführt. Bis Rocky II bin ich gekommen.
Gestern dann Kursvertretung: Pilates und Easy-Stepaerobic. War nett. Aber irgendwie hat es nicht gereicht. Und dann war da ja auch noch dieser junge Mann, der mich doch mehr als nur ein kleines bisschen in Rage gebracht hatte, was ich mit meinem letzten Post noch nicht so recht habe abreagieren können. Zeit hatte ich außerdem, fast drei Stunden.
Eine davon habe ich genutzt, um mir Boxhandschuhe anzuziehen und auf einen wehrlosen, aber standhaften Sandsack einzudreschen. Ich habe ihn gepuncht, getreten, ihm die Ellbogen in die weiche Mitte gerammt, habe gekeucht, gestöhnt, gebrüllt, zwischendurch Liegestütz und Bauchaufzüge gemacht, um ihn dann wieder aus der Rückenlage zu malträtieren: Hinlegen, aufspringen, im Springen den Sandsack treten, boxen und anbrüllen und wieder auf den Boden werfen.

Es war unbeschreiblich gut. Nach einer Stunde haben meine Hände gezittert, eine Faust machen ging überhaupt nicht mehr, ich war völlig ausser Atem, aber glücklich bis zum Platzen. Platzen wollten übrigens auch meine Knöchel; drumherum habe ich jetzt ein paar blaue Flecken, dick sind sie auch, und heute tun mir Unterarme und Nacken weh.
Aber es hat sich gelohnt: Ich bin nicht mehr wütend, kann mich und meine Muskeln spüren und habe seit langer Zeit wieder einmal ein Gefühl für meine Stärke bekommen.
Auf den ersten Blick scheint es nur ein sinnloses Drauflosgeprügel zu sein. War es aber nicht. Ich war aktiv. Ich habe einen Gegner verdroschen, und das war nicht nur ein blöder Sandsack, sondern ein negativer Einfluss, der mir Energie geraubt hätte, wenn ich nicht stärker gewesen wäre. Es hätte auch ein zweibeiniger Gegner sein können...

Rocky ist nämlich nicht nur ein Film. Rocky ist Motivationstrainer, hilft beim Aufstehen nach einer Niederlage, gibt Kraft in Zeiten der Schwäche und zeigt mir immer wieder, dass alles möglich ist, wenn ich nur all mein Herz und all meine Energie hineinstecke.

Es gibt da einen kleinen Pessimisten in meinem Leben, der immer sehr vorsichtig ist mit allzu euphorischen Prognosen. Diesem und allen anderen kann ich heute voller Überzeugung entgegenrufen: "Ich kann alles, was ich will, denn es ist keine Frage der Möglichkeiten, sondern eine des Einsatzes!" Alles, was ich mit ganzem Herzen und ganzem Einsatz tue, wird mir gelingen. Und deswegen wird eine ganz bestimmte Dame noch in diesem Jahr an die Öffentlichkeit treten. Auch sie wird laut und ungestüm sein, immerhin ist sie mein Alter Ego.

Was Rocky kann, kann ich auch!

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