Es ist nicht "morgen", sondern eine Woche später. Seit langer Zeit sagt meine Waage nette Dinge, und deswegen mag ich sie wieder. Es besteht kein Grund, sie in der Gegend herumzutragen, damit sie ein besonders schmeichelhaftes Gewicht anzeigt, weil ich schmeichelhaft wiege.
Und das hat richtig genommen nur diesen einen Grund: Ich habe Blödsinn gemacht. Großen Blödsinn.
Wenn man Blödsinn macht, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder beginnt man ein großes Jammern und Wehklagen und macht die ganze Welt dafür verantwortlich, oder man akzeptiert den Blödsinn und seine Folgen.
Ich habe beides kombiniert.
Als ich die Jammer- und Haderphase hinter mir hatte, konnte ich die Folgen meines Blödsinns sogar ein Stück weit genießen.
Ich bin jetzt seit zwei Monaten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Zug unterwegs (auch hier kombiniere ich häufig). Es tut gut. Ich sehe Sterne, die ich früher nicht wahrgenommen habe. Ich schlucke Fliegen, denen ich früher das Leben gelassen hätte. Meine Oberschenkel und Waden nehmen einen Umfang an, den ich nur als "interessant" bezeichnen kann.
Ich denke. Manchmal sage ich mir auch nur "Undeinsundzweiunddreiundvier".
Beides bewegt mich.
Es gibt Erlebnisse, die wenden. Ich fühle mich gewendet, im besten Sinn. Und auch, wenn ich fürchterlich blöden Blödsinn gemacht habe, gehe ich gern. Ich bewege mich gern. Und ich glaube nicht, dass ich soviel Bewegung in mein Leben gebracht hätte, wenn ich nicht so unglaublich blöd gewesen wäre.
Also war es gut.
Und ich denke, dass alles zu etwas gut ist.
Heute hatte ich eine Menge Proteine. Ich habe Fliegen geschluckt mit jedem Atemzug.
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