Ich habe mein Leid ja schon im vorletzten Post geklagt, denn auch bei meiner fiktiven Talgeschichte hat mir meine innere Stimme, ich nenne sie kurz "Alter Ego", dauernd im Weg herumgestanden. Wenn es darauf ankam, hat sie natürlich die Klappe gehalten. Was nicht anders zu erwarten war.
Mein Alter Ego ist nämlich eine blöde Ziege. Sie kann kein Blut sehen, ist zögerlich, ängstlich, ein Gewohnheitstier. Am liebsten weiss sie schon am Montag, wer sie zum Wochenende besuchen wird. Unflexibel ist sie und starrsinnig außerdem.
Ich bin da ganz anders. Die meisten meiner Geschichten enden in einem Blutbad, und das finde ich gut. Ein bisschen Metzeln hat noch nie jemandem geschadet, zumal es im normalen Leben ja unter Strafe gestellt ist. Ernsthaft, dürfte ich all diese Zeitdiebe, Blödmannsgehilfenanwärter und Beamten auf Lebenszeit so behandeln, wie ich wollte, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, wären meine schriftstellerischen Ergüsse sicher nicht so blutrünstig.
Aber das ist auch nicht der Punkt. Alter Ego bekommt nur die Zähne auseinander, um mir etwas zu vermiesen, mir ein schlechtes Gewissen oder Angst zu machen. Wenn sie nicht immer dann zum Vorschein käme und meinen Schwund bremste, wenn ich gerade so richtig schön spontan bin, hätte ich garantiert mehr Spaß am Leben.
Wenn ich zum Beispiel Lust verspüre, trotz einer kapitalen Erkältung ein paar schnelle Intervalle zu laufen, wird sie garantiert mit erhobenem Zeigefinger etwas von "Herzinsuffizienz" faseln und mich dazu bringen, meine Pulsuhr auf "light" statt "hard" einzustellen und jeden Atemzug genauestens zu analysieren.
Oder wenn ich in der Stadt gerade so schön am Rasen bin, weil die Sonne scheint, ich Rammstein im Ohr habe und 40 km/h mit dem Fahrrad bei leichtem Gefälle nun wirklich nicht zu schnell sind, klammert sie sich von hinten an mir fest und kräht: "Nicht so schnell! Und da rechts ist ein Polizeiwagen. Und man darf doch nicht mit MP3-Player radfahren!" Das bringt mich dann dazu, meine Schussfahrt an einer roten Ampel zu bremsen, den Kopf zwischen die Ohren zu stecken, damit die Jungs in Blau die Stöpsel nicht sehen und unschuldig zu gucken.
Wenn ich der Ansicht bin, dass der Wein gerade besonders lecker ist, wedelt sie mit dem Ergebnis meines letzten großen Blutbildes vor meiner Nase herum und erklärt mir, noch wären meine Leberwerte gut. Noch. Ich trinke den Wein dann zwar trotzdem, schließlich lasse ich mir nicht von wildfremden Alter Egos irgendetwas vorschreiben, aber ich habe ein schlechtes Gewissen dabei.
Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen, aber ich denke, das Prinzip wird klar.
Und das macht doch keinen Spaß! Endlich ist man über vierzig und glaubt, Mamas gute Ratschläge hinter sich gelassen zu haben, da kommt diese Kuh daher und nervt. Hat sich wahrscheinlich vorher mit Mama besprochen. Jedenfalls klingt ihre Stimme verdächtig wie Mamas.
Vielleicht ist es Mama?
Andererseits - wir alle wissen: Es ist nur in Deinem Kopf!
Mein Alter Ego ist nämlich eine blöde Ziege. Sie kann kein Blut sehen, ist zögerlich, ängstlich, ein Gewohnheitstier. Am liebsten weiss sie schon am Montag, wer sie zum Wochenende besuchen wird. Unflexibel ist sie und starrsinnig außerdem.
Ich bin da ganz anders. Die meisten meiner Geschichten enden in einem Blutbad, und das finde ich gut. Ein bisschen Metzeln hat noch nie jemandem geschadet, zumal es im normalen Leben ja unter Strafe gestellt ist. Ernsthaft, dürfte ich all diese Zeitdiebe, Blödmannsgehilfenanwärter und Beamten auf Lebenszeit so behandeln, wie ich wollte, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, wären meine schriftstellerischen Ergüsse sicher nicht so blutrünstig.
Aber das ist auch nicht der Punkt. Alter Ego bekommt nur die Zähne auseinander, um mir etwas zu vermiesen, mir ein schlechtes Gewissen oder Angst zu machen. Wenn sie nicht immer dann zum Vorschein käme und meinen Schwund bremste, wenn ich gerade so richtig schön spontan bin, hätte ich garantiert mehr Spaß am Leben.
Wenn ich zum Beispiel Lust verspüre, trotz einer kapitalen Erkältung ein paar schnelle Intervalle zu laufen, wird sie garantiert mit erhobenem Zeigefinger etwas von "Herzinsuffizienz" faseln und mich dazu bringen, meine Pulsuhr auf "light" statt "hard" einzustellen und jeden Atemzug genauestens zu analysieren.
Oder wenn ich in der Stadt gerade so schön am Rasen bin, weil die Sonne scheint, ich Rammstein im Ohr habe und 40 km/h mit dem Fahrrad bei leichtem Gefälle nun wirklich nicht zu schnell sind, klammert sie sich von hinten an mir fest und kräht: "Nicht so schnell! Und da rechts ist ein Polizeiwagen. Und man darf doch nicht mit MP3-Player radfahren!" Das bringt mich dann dazu, meine Schussfahrt an einer roten Ampel zu bremsen, den Kopf zwischen die Ohren zu stecken, damit die Jungs in Blau die Stöpsel nicht sehen und unschuldig zu gucken.
Wenn ich der Ansicht bin, dass der Wein gerade besonders lecker ist, wedelt sie mit dem Ergebnis meines letzten großen Blutbildes vor meiner Nase herum und erklärt mir, noch wären meine Leberwerte gut. Noch. Ich trinke den Wein dann zwar trotzdem, schließlich lasse ich mir nicht von wildfremden Alter Egos irgendetwas vorschreiben, aber ich habe ein schlechtes Gewissen dabei.
Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen, aber ich denke, das Prinzip wird klar.
Und das macht doch keinen Spaß! Endlich ist man über vierzig und glaubt, Mamas gute Ratschläge hinter sich gelassen zu haben, da kommt diese Kuh daher und nervt. Hat sich wahrscheinlich vorher mit Mama besprochen. Jedenfalls klingt ihre Stimme verdächtig wie Mamas.
Vielleicht ist es Mama?
Andererseits - wir alle wissen: Es ist nur in Deinem Kopf!
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