21 August 2008

Rocky Balboa & Global Peace

An meiner Tür hängt das jüngst erworbene "Rocky-Balboa-Poster". Rocky steht mit dem Rücken zur Betrachterin, die Faust in die Höhe gereckt, in seinen alten Trainingsklamotten, die er schon bei Rocky I getragen hat. Und natürlich steht er in Philadelphia ganz oben, da, wo die Treppen, die er immer hinaufläuft, enden. Am oberen Rand des Posters, relativ klein, der Schriftzug: "It ain't over till it's over." Recht hat er.
Bei iTunes läuft gerade "Soothing and spiritual sounds for global peace". Eigentlich ist mir der Weltfrieden nicht so wichtig, denn ich kann nur sehr wenig bis gar nichts dazu beitragen, global betrachtet. (Silke, tut mir leid, ich schreibe schon wieder so geschwollen daher. Kann gerade nicht anders...) Immerhin sind wir Erdbewohner und -innen ja nicht mehr als ein Fliegenschiss im Universum und nach der Logik von Douglas Adams quasi nicht vorhanden. Also kann ich auch nichts ändern.

Und was hat jetzt, bitteschön, Rocky Balboa alias Sylvester Stallone nach seiner einhundertsten Botoxspritze mit dem Weltfrieden zu tun? Ganz einfach: Trotz Botox, Anabolika, Narzissmus und Hollywood zeigt er mit seinem Film, dass alles möglich ist, wenn man den Mut hat, es zu tun, die Leidenschaft, alles zu geben und das Durchhaltevermögen, Rückschläge wegzustecken. Und in meinem klitzekleinen Universum könnte ich mit all diesen Eigenschaften den Himmel ein wenig blauer, die Sonne ein wenig heller und die Sterne leuchtender machen. Und damit vielleicht zu einem friedlicheren Miteinander (im sehr kleinen, aber überschaubaren Rahmen) beitragen.
Wenn ich den Mut aufbrächte, das zu tun, was ich schreibe, werde ich möglicherweise niemals wohlhabend oder reich an Dingen sein. Die Frage ist, ob mir der Blick in den Spiegel wichtiger ist als Sicherheit, ob ich lieben oder ankommen will, leidenschaftlich sein oder gebremst, ein inneres Feuer fühlen und vielleicht daran verbrennen will oder ob ich das Ertrinken im eigenen Mittelmaß vorziehe.

Jesus hat in seiner Bergpredigt gesagt: "Sehet die Vögel am Himmel. Sie säen nicht, sie ernten nicht, und unser himmlischer Vater ernährt sie doch." Dann hat er noch etwas über Lilien auf em Feld erzählt, an das ich mich nicht mehr erinnere. Vögel singen wunderschön. Lilien duften. Beide sind. Muss mehr sein?

Die AA sagen (sinngemäß): "Gott, gib mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir die Geduld, Dinge auszuhalten, die ich nicht ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Ich sage: "Gib mir den Mut, das zu tun, was schon sehr lange meine Aufgabe ist. Gib mir die Kraft, faule Kompromisse zu verweigern. Und lass mir den Menschen, der mir hilft, beides zu sehen."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen