Vor kurzem legte Bahnchef Mehdorn seinen Plan, für Fahrkarten, die nicht via Internet oder am Automaten erstanden wurden, sondern an einem der sogenannten Serviceschalter, 2,50 € Aufschlag zu verlangen, zu den Akten. Ich persönlich finde das löblich, ist doch die Beratungsleistung der ServicemitarbeiterInnen einerseits und höchstwahrscheinlich mehr als nur 2,50 € pro Fahrkarte wert, andererseits der Preis für eine Karte ohnehin schon so hoch, dass Autofahren oft noch günstiger ist.
Vor zwei Tagen beschloss ich, diesen liebenswerten und kundenfreundlichen Service zu nutzen und mich nach einer Fahrradmonatskarte zu erkundigen. Mein Weg führte mich zunächst zum Service-Point des Göttinger Bahnhofs. Ich traf auf eine junge Dame, die bereits ein Beratungsgespräch führte und einen noch jüngeren Herrn, der an dem Namens- und Berufsbezeichnungsschildchen, das er am Revers trug, als Praktikant zu erkennen war.
Dieser sprach mich freundlich an: "Kann ich Ihnen weiterhelfen?"
"Das hoffe ich." antwortete ich und trug mein Anliegen vor.
Sein Blick umwölkte sich, und er zog die Stirn kraus. "Nein, das weiß ich nicht. Aber ich bin ja auch nur Praktikant." sagte er und blickte hilfesuchend zu seiner Kollegin, die ihr Gespräch inzwischen beendet hatte.
Diese runzelte ebenfalls die Stirn, blieb aber bei ihrem freundlichen Lächeln: "Nein, da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Gehen Sie doch bitte nach nebenan." Nebenan verbarg sich hinter automatischen Glastüren das DB-Reisezentrum.
Ich schritt hinein und stellte mich hinter einer Dame an, die wohl ebenfalls Fahrkarten kaufen oder informiert werden wollte. Das in Schalterräumen unvermeidliche "Diskretion! Bitte hier warten!"-Schild befand sich unmittelbar vor uns. Es gab sieben Schalter, an fünf von ihnen saßen ins Kundengespräch vertiefte MitarbeiterInnen, an den beiden anderen informierte ein weiteres Schild, dass dieser Schalter nicht besetzt sei und man sich einen anderen suchen möge. Nach fünf Minuten ging es weiter, und die Dame vor mir bewegte sich auf den freigewordenen Mitarbeiter zu. Ich rückte auf.
Trotz meines Bemühens um Diskretion kam ich nicht umhin, das Gespräch links von mir mit zu verfolgen. Hier diskutierte ein Herr im Anzug mit der DB-Angestellten sehr viele Reisemöglichkeiten. Ich trippelte von einem Fuß auf den anderen und fragte mich, was nur so lange dauern konnte. Ich bin kein geduldiger Mensch, das gebe ich zu.
Endlich hatte sich der Anzugmensch entschieden und fragte nach dem Preis. Die Angestellte gab Auskunft und fragte "Und was kann ich sonst noch für Sie tun?"
"Gar nichts!" dachte ich. "Nimm dem Kerl die Mörderkohle ab, die seine Fahrkarte kosten wird und kümmere Dich um MICH!"
Der Zahlungsvorgang nahm jedoch weitere Zeit in Anspruch, und so geriet ich an einen anderen Schalter, der mit zwei Herren besetzt war. "Bloß nicht noch ein Praktikant!" dachte ich, zumal der vorn Sitzende einen recht hilflosen Eindruck auf mich machte.
"Ich wüßte gern, ob die Fahrradmonatskarte für Niedersachsen ab dem Tag des Kaufs einen Monat lang gilt oder an die kalendarischen Monate gebunden ist." stellte ich meine Frage, jetzt übrigens schon zum dritten Mal.
Mein Gesprächspartner drehte sich mit hilflosem Gesichtsausdruck nach hinten. Leider hatte sein Kollege nicht zugehört, und so erklärte ich mein Anliegen noch einmal.
"Die Fahrradmonatskarte gilt ab dem Tag des Kaufes." erhielt ich Auskunft.
"Fein. Dann hätte ich gern eine."
Man befragte gemeinsam und erfolglos den PC, und ich war versucht, mich über den Schalter zu lehnen und selbst nachzuschauen, damit es etwas schneller ginge.
Nach weiteren (mir endlos erscheinenden) Warteminuten hob "mein" Schalterangestellter den Kopf, schüttelte ihn bedauernd hin und her und sagte: "Tut mir leid, die Fahrradmonatskarte gilt doch immer nur für einen Kalendermonat. Das heisst, wenn Sie jetzt eine kaufen, gilt sie erst ab dem 1. Oktober."
"Dankeschön. Dann hat sich das erledigt." erklärte ich, rang mir ein hoffentlich noch als Lächeln identifizierbares Zähnefletschen ab und verließ das Reisezentrum unverrichteter Dinge.
Und die Moral von der Geschicht'? Ungeduldige Menschen sollten ihre Fahrkarten lieber am Automaten kaufen und schweren Herzens auf die Beratungsleistung der sehr freundlichen und bemühten ServicemitarbeiterInnen verzichten.
Vor zwei Tagen beschloss ich, diesen liebenswerten und kundenfreundlichen Service zu nutzen und mich nach einer Fahrradmonatskarte zu erkundigen. Mein Weg führte mich zunächst zum Service-Point des Göttinger Bahnhofs. Ich traf auf eine junge Dame, die bereits ein Beratungsgespräch führte und einen noch jüngeren Herrn, der an dem Namens- und Berufsbezeichnungsschildchen, das er am Revers trug, als Praktikant zu erkennen war.
Dieser sprach mich freundlich an: "Kann ich Ihnen weiterhelfen?"
"Das hoffe ich." antwortete ich und trug mein Anliegen vor.
Sein Blick umwölkte sich, und er zog die Stirn kraus. "Nein, das weiß ich nicht. Aber ich bin ja auch nur Praktikant." sagte er und blickte hilfesuchend zu seiner Kollegin, die ihr Gespräch inzwischen beendet hatte.
Diese runzelte ebenfalls die Stirn, blieb aber bei ihrem freundlichen Lächeln: "Nein, da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Gehen Sie doch bitte nach nebenan." Nebenan verbarg sich hinter automatischen Glastüren das DB-Reisezentrum.
Ich schritt hinein und stellte mich hinter einer Dame an, die wohl ebenfalls Fahrkarten kaufen oder informiert werden wollte. Das in Schalterräumen unvermeidliche "Diskretion! Bitte hier warten!"-Schild befand sich unmittelbar vor uns. Es gab sieben Schalter, an fünf von ihnen saßen ins Kundengespräch vertiefte MitarbeiterInnen, an den beiden anderen informierte ein weiteres Schild, dass dieser Schalter nicht besetzt sei und man sich einen anderen suchen möge. Nach fünf Minuten ging es weiter, und die Dame vor mir bewegte sich auf den freigewordenen Mitarbeiter zu. Ich rückte auf.
Trotz meines Bemühens um Diskretion kam ich nicht umhin, das Gespräch links von mir mit zu verfolgen. Hier diskutierte ein Herr im Anzug mit der DB-Angestellten sehr viele Reisemöglichkeiten. Ich trippelte von einem Fuß auf den anderen und fragte mich, was nur so lange dauern konnte. Ich bin kein geduldiger Mensch, das gebe ich zu.
Endlich hatte sich der Anzugmensch entschieden und fragte nach dem Preis. Die Angestellte gab Auskunft und fragte "Und was kann ich sonst noch für Sie tun?"
"Gar nichts!" dachte ich. "Nimm dem Kerl die Mörderkohle ab, die seine Fahrkarte kosten wird und kümmere Dich um MICH!"
Der Zahlungsvorgang nahm jedoch weitere Zeit in Anspruch, und so geriet ich an einen anderen Schalter, der mit zwei Herren besetzt war. "Bloß nicht noch ein Praktikant!" dachte ich, zumal der vorn Sitzende einen recht hilflosen Eindruck auf mich machte.
"Ich wüßte gern, ob die Fahrradmonatskarte für Niedersachsen ab dem Tag des Kaufs einen Monat lang gilt oder an die kalendarischen Monate gebunden ist." stellte ich meine Frage, jetzt übrigens schon zum dritten Mal.
Mein Gesprächspartner drehte sich mit hilflosem Gesichtsausdruck nach hinten. Leider hatte sein Kollege nicht zugehört, und so erklärte ich mein Anliegen noch einmal.
"Die Fahrradmonatskarte gilt ab dem Tag des Kaufes." erhielt ich Auskunft.
"Fein. Dann hätte ich gern eine."
Man befragte gemeinsam und erfolglos den PC, und ich war versucht, mich über den Schalter zu lehnen und selbst nachzuschauen, damit es etwas schneller ginge.
Nach weiteren (mir endlos erscheinenden) Warteminuten hob "mein" Schalterangestellter den Kopf, schüttelte ihn bedauernd hin und her und sagte: "Tut mir leid, die Fahrradmonatskarte gilt doch immer nur für einen Kalendermonat. Das heisst, wenn Sie jetzt eine kaufen, gilt sie erst ab dem 1. Oktober."
"Dankeschön. Dann hat sich das erledigt." erklärte ich, rang mir ein hoffentlich noch als Lächeln identifizierbares Zähnefletschen ab und verließ das Reisezentrum unverrichteter Dinge.
Und die Moral von der Geschicht'? Ungeduldige Menschen sollten ihre Fahrkarten lieber am Automaten kaufen und schweren Herzens auf die Beratungsleistung der sehr freundlichen und bemühten ServicemitarbeiterInnen verzichten.
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