08 Oktober 2008

Mondorte

Der Mond hat mich heute auf meinem Heimweg begleitet. Erst war er links von mir; ich konnte ihn vom Busfenster aus gut erkennen, jetzt kann ich ihn sehen, wenn ich auf meinem Balkon stehe.
Und trotz Oktober kann man gut auf dem Balkon sein. Es ist mild, ein paar Sterne scharen sich um den Mond, und zum Wochenende soll es noch wärmer werden.

Diese Wärme fühlt sich seltsam an. Genau, wie der Mond seltsam aussieht im mitteleuropäischen Herbst.

Ein Mond kann stattfinden in Ägypten, wenn ich auf einem riesigen Balkon stehe, hoch über den Häusern von Hurghada, einerseits die Wärme genieße, andererseits fort will aus Zwängen, Dominanz und Streit.
Dieser Mond hilft beim Tagezählen - wann bin ich wieder zuhause?

Ein Mond darf stattfinden auf einer Insel, wenn ich auf einem großen Balkon stehe, tanzend nach einer Musik, die irgendwo in mir spielt oder die der MP3-Player gespeichert hat.
Dieser Mond gibt mir ein Gefühl von Heimat - in mir selbst zuhause sein.

Ein Mond muss stattfinden auf Kreta, wenn ich am Meer stehe, den Blick auf die Lichter der Messara gerichtet, während ich versuche, die einzelnen Ortschaften zu identifizieren.
Dieser Mond ist meine Heimat - denn ich will nirgendwo anders sein.

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