20 November 2008

Wörter zählen.

Blöd. Ich möchte heute eigentlich überhaupt nicht weg. Möchte an meinem Schreibtisch sitzen und dabei zusehen, wie sich die Geschichte zwischen Karla und Robert entwickelt. Das einzige, was ich dazu tun muss, ist, meinen Fingern dabei zuzusehen, wie sie über die Tasten rasen und Situationen bauen.
Ursprünglich hatte ich ja einen Plan, mit leichter Anlehnung an "Die Taube". Karla sollte jemanden kennenlernen, der ihr Leben völlig durcheinanderbringt und daran verzweifeln, weil ihre Tage nicht mehr geregelt waren. Jetzt hat sie jemanden kennengerlernt, den sie eigentlich nicht leiden kann.
Keine Ahnung, wie es weitergeht. Spannend ist der Versuch, mich auch in Robert und seine Denkweise hineinzuversetzen. Da ich Robert nicht fragen kann, was er denkt und fühlt, werde ich auch nicht erfahren, ob es mir wenigstens zeitweise gelingt.

Es fühlt sich unglaublich gut an, einer Geschichte beim Entstehen zuzusehen. Bin zwar immer noch weit hinter dem zurück, was die meisten TeilnehmerInnen des NaNo bisher abgeliefert haben, aber immer noch guten Mutes, dass ich es schaffen werde.

"Wie albern!", werden Sie jetzt vielleicht sagen. "Es geht doch um nichts! Am Ende steht kein Buchvertrag, es gibt kein Geld zu gewinnen, und das in ein paar Wochen in die Welt geworfene Phantasieprodukt muss wahrscheinlich noch diverse Male überarbeitet werden."
"Stimmt nicht! Es geht darum, ob ich in der Lage bin, etwas zuende zu bringen, was ich angefangen habe, auch wenn ich nichts weiter dafür bekomme, als einen Link auf meinem Blog, in dem statt 'Participient NaNoWriMo 2008' 'Winner' steht. Es geht darum, ob ich mehr kann als nur deprimierte Lyrik auszukotzen und witzige Geschichtchen zum Vorlesen zu produzieren mit einem Seitenblick auf hoffentlich amüsierte ZuhörerInnen. Es geht, mal wieder, um mein EGO."

Bevor mein Ego und ich allerdings unsere nichtvorhandenen Eier schaukeln können, müssen wir noch 42.111 Wörter schreiben und dabei zusehen, wie Robert und Karla etwas tun, von dem wir heute noch nicht wissen, was es sein wird. Vor allem aber müssen wir jetzt unser Laptop zuklappen und uns arbeitsfein machen. Irgendwie muss ja der Strom für das Schreibgerät bezahlt werden...

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