24 Dezember 2008

"Im Auftrag des Teufels"

passt auf den ersten Blick nicht zu Weihnachten. Immerhin geht es ja um die Geburt von Jesus, der sich geopfert hat auf dem Altar der Menschlichkeit.

Der Teufel hingegen hat Spaß. Der Teufel spricht alle Sprachen. Der Teufel kann ein paar Gangster in der U-Bahn mit ein paar spanischen Worten zur Raison bringen. Der Teufel ist unglaublich reich. Der Teufel hat alle Macht der Welt. Der Teufel spielt. Der Teufel schaut nicht ernst, sondern grinst von einem Ohr zum anderen.
Ich bin ehrlich: Im Gegensatz zu Keanu Reeves, der sich im ersten Anlauf anders entschieden hat, würde ich mich vom Teufel adoptieren lassen, mit seinem unglaublich gut aussehenden Sohn vögeln und ihn Kinder bekommen lassen. Den Sohn. Das wäre zwar nicht biologisch korrekt, ließe sich aber garantiert regeln, wenn ich des Teufels Tochter wäre.

Integrität? Scheiß drauf, wenn ich dafür die reichste und damit freieste Frau der Welt wäre!

Humanität? Ohne mich - ich nähme das Penthouse direkt über dem Central Park und die Kraft, irgendwelche Gang-Mitglieder mit einem müden Lächeln in den Tod zu treiben!

Solidarität? Klar. Mit Papa. Dem Teufel eben.

Ernsthaft: Wenn ich vor der Wahl stünde, alles zu bekommen, was ich mir erträume und dafür nichts weiter zurück zu lassen als einen weinerlichen, neurosengeplagten und verweichlichten Ehemann und ein niemals ernsthaft geplantes Kind, müsste ich nicht lange nachdenken. Und wenn meine Mutter mir beichtete, dass mein unbekannter Vater der Teufel sei und dieser nun ein großes Interesse an mir zeigte, mir Ruhm, Geld und Freiheit böte, hätte ich die Adoptionsunterlagen schneller in der Hand, als Papa Teufel Feuer machen könnte.

Sie
kommen gerade vom Weihnachtsgottesdienst und haben gleichzeitig inbrünstig "Stille Nacht, Heilige Nacht" gesungen und den Anwohnern die Parkplätze weggenommen? Erzählen Sie mir nicht, dass Sie all das stehen- oder liegenließen für Integrität, Humanität oder Solidarität. Nicht, wenn es um IHREN Parkplatz direkt vor der Kirche geht!

Würden Sie nicht. Behaupte ich einfach. Auch Sie würden sich für Reichtum, Macht und endlose Vögeleien entscheiden - genau wie ich. (Und sich vielleicht ab und zu fragen, was Jesus gemacht hätte, wenn nicht Josef, sondern der Teufel ihn adopiert hätte.)

Schöne Weihnachten!

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