05 Dezember 2008

Offline - in jeder Beziehung

Da hat mir doch mein alter Provider just mit dem letzten Wort meines im Werden begriffenen Romans den Saft abgedreht. Wirklich, ich habe die letzte Zählung sozusagen auch zur letzten Sekunde gemacht!
Dann wäre eigentlich alles gut gewesen. Eigentlich. Aber tun Sie mal eine Woche lang nichts anderes als zu schreiben und hören Sie dann abrupt auf.
"Auftauchen! Die Realität wartet auf Dich!" schrie da eine unangenehm quäkige Stimme von hinten rechts oben in mein Ohr. "Kann nicht!" schrie ich zurück. Und fiel in ein tiefes, schwarzes, phantasieloses Loch. Glücklicherweise hatte ich mir eine warme Decke mitgenommen und konnte es mir da unten halbwegs gemütlich machen. Trotzdem - die Euphorie des "Ich habe es geschafft!" wich bald einem zaghaften "Und nun?". Also habe ich eben Sport gemacht. Das kann ich, und es hilft immer. Auch diesmal. Und ich hätte weitergemacht, bis ich von meinem neuen Provider wieder ans Netz angestöpselt worden wäre. Das hat dann ein Anflug von Noro-Virus verhindert, der mich Dienstagnacht angesprungen und aufs Lager geworfen hat. Bis heute.

Und als gäbe es wirklich noch Wunder, bin ich auch seit heute wieder online. Allen, die schon einmal ihren Provider gewechselt haben, muss ich sicher nicht erklären, unter welchen Umständen. Allen anderen sage ich: "TUN SIE ES NICHT! NIEMALS! ZAHLEN SIE JEDEN VERLANGTEN PREIS!" Denn Sie haben bestimmt Besseres zu tun als den ganzen Tag am Telefon zu hängen und Zahlen in die Tastatur zu tippen: "Für Technische Probleme drücken Sie bitte die '1' oder sagen 'Technik'. Für Fragen zu unseren Produkten drücken Sie bitte die '2'. Für eine direkte Verbindung zu unserem hauseigenen Therapeuten drücken Sie bitte die Sterntaste oder sagen 'Suizid'."

Aber was soll ich sagen: Hier bin ich, drei Kilo leichter als vor ein paar Tagen und bis auf Augenhöhe gefüllt mit heissem Ingwerwasser.
Und was ist das Erste, was ich tue? Bloggen!

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