25 Februar 2009

Der Mensch, bewertet aus der Sicht seines zweitbesten Freundes

Mein Mensch ist ja nicht besonders intelligent. Ich weiß das, meine Kumpels wissen das, und wahrscheinlich weiß das auch seine Frau. Niemand von uns wird es ihm sagen. Wir halten die Klappe, weil er uns so schön die Dosen öffnet, und sein Weibchen ist garantiert auf sein Erspartes aus und tut deswegen so, als fände sie ihn intelligent. Ist aber auch egal. Mir jedenfalls.

Aber ernsthaft: Wer kann ein Lebewesen ernstnehmen, das auf dem Fußboden herumrutscht und miaut? Ich nicht. Wirklich nicht. Ich nehme das in Kauf, weil ich für das Ertragen dieser Vorstellung mein Lieblingsessen bekomme.

Ja, ich bin käuflich!

Ja, ich bin korrupt!

Ja, ich bin ein übler Schnorrer!

Und wo steht der Bus?

Habe ich mich in diese Wohnung geschleppt oder er? Bin ich die Sonne seines langweiligen Lebens? Ja! Ohne mich hätte er sich wahrscheinlich schon umgebracht, dieses elende kuschelbedürftige Weichei! Ich habe meine Kumpels draussen auf der Straße. Wir wälzen keine Probleme, wir machen keinen auf Selbsthilfegruppe. Wir tun, was wir schon immer getan haben.

Aber der? Kriecht hinter uns her. Rennt mitten in der Nacht auf die Straße und ruft nach uns, weil er glaubt, wir könnten nass werden. Blödmann. Aber nützlich. Weil, wenn es wirklich ungemütlich wird, brauchen wir nur ein bisschen rumzumaunzen, und schon holt er uns rein.

Trotzdem: Wenn mich der große Katzengott in ein paar Jahren (vorausgesetzt, keiner dieser unbefellten Volltrottel hat mich vorher überfahren) fragt, was ich im nächsten Leben werden möchte, werde ich ihm sagen: "KEIN Mensch! Auf gar keinen Fall!!!"

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