19 März 2009

Scheidende Vorstandsvorsitzende,

Misserfolgs-Boni, vorgezogene Rentenauszahlung, Wiedereinführung der Pendlerpauschale, Kondome, die laut Papst gegen AIDS nicht helfen, sind nur ein paar der heutigen Schlagzeilen. Nicht unterschlagen möchte ich, dass Herr Kahn, von Beruf Titan und bissig, für den Managerposten auf Schalke in Frage kommt.

Wenn ich ein paar Wünsche frei hätte, wären das neben denen, die mich selbst und meine Lieben betreffen, die folgenden:

Herr Middelhoff, der den Arcandor-Konzern relativ erfolglos bewirtschaftet hat, bekommt keine 2,3 Millionen als Dankeschön überreicht, sondern stattdessen eine Kittelschürze umgebunden und einen Staubsauger in die Hand gedrückt. Dann muss er solange die Fußböden der anliegenden Großraumbüros bearbeiten, bis er sich die 2,3 Millionen verdient hat. Bei einem Stundenlohn von 8 €, den Reinigungskräfte im Normalfall erhalten, bräuchte er dafür gerade mal 287500 Stunden, was bei einem klassischen 8-stündigen Arbeitstag 35.937 Tage oder 1198 Monate oder 99,82 Jahre saugen bedeutete. Ich könnte mir vorstellen, dass unser Herr Middelhoff da trotz regelmäßigen Golfspiels ins Pusten käme. Oder, in Abwandlung eines Loriot-Sketches: "Es saugt und bläst der Vorstandsmann, wo Mutti sonst nur saugen kann!"

Dann hätten wir da noch einen gewissen Postrentner, Zumwinkel mit Namen und wohnhaft in einem netten kleinen Schlösschen am Gardasee. Da der arme Mann nach Abzug aller Kosten seine Zähne in die Tischkante schlagen musste, hat er sich seine Rente etwas früher auszahlen lassen als üblich, die ganzen 20 Millionen also. Da fragt sich möglicherweise der Briefträger, der sich den Ersatz seiner von wildgewordenen Postkundenhunden zerbissenen Hosen mühselig erkämpfen muss, was er falsch gemacht hat. Aber es sei völlig normal, sich seine Rente früher auszahlen zu lassen, sagt Herr Zumwinkel. Von tiefstem Herzen wünsche ich diesem Herrn, dass - wie bei König Midas - alles zu Gold werden möge, was er anfasst. Wirklich alles.

Kommen wir zu Herrn Ratzinger, Beruf: Papst. Ihm wünsche ich eine mit älteren Herren erfahrene Prostituierte ins päpstliche Bett, die ihm eine ordnungsgemäße Gonorrhoe anhängt. Ein Kondom wird er ja aus religiösen Gründen nicht anziehen. Die Vorstellung des wegen heftigem Juckreiz auf seinem Stuhl herumrutschenden Pontifex Maximus finde ich höchst amüsant.

Und während all diese Herren ihr frisch ergaunertes Geld oder die Leichen zählen, die sie zu verantworten haben, freuen sich die normalen ArbeitnehmerInnen darüber, dass wir wieder ab dem 1. Kilometer 30 Cent als Werbekosten geltend machen können.

Was Herr Kahn macht, ist mir übrigens relativ egal - solange er nicht mich beisst.

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