15 April 2009

"Ich habe einen Traum...",

rief Martin Luther King.

"Den habe ich auch!" schreie ich.

Meiner hat allerdings nichts mit der Aufhebung der Rassentrennung zu tun, sondern mit dem Ende der Ungleichbehandlung der Geschlechter.

Ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn Frauen nicht drei Monate länger arbeiten müssten als ihre Kollegen, um das gleiche Geld für die gleiche Arbeit zu verdienen.

Ich sehe vor meinem inneren Auge, wie sich die Frauen in Afghanistan frei auf den Straßen bewegen, studieren, andere Frauen unterrichten, sich verlieben und heiraten können, ohne auf die Erlaubnis ihres Ehemannes angewiesen zu sein.

Ich wünsche mir, dass eine Frau, deren Mann die Hand gegen sie erhebt, einen Kinnhaken auf den Punkt landet.

Wie wäre es, wenn ein Vater Elternzeit nehmen könnte, ohne von seinen Kollegen als Weichei verspottet zu werden?

Wenn ein Moslem an Allah glauben, fünfmal am Tag beten und seine Frau trotzdem als gleichberechtigte Partnerin behandeln dürfte?

Wenn ein Mann in den Armen seiner Liebsten schluchzen könnte, ohne sich dabei seltsam zu fühlen?

Wie würde es sich anfühlen, wenn wir alle unsere Anteile leben dürften: Die Frauen ihre männlichen, die Männer ihre weiblichen?

Es gäbe noch mehr boxende Frauen in Führungspositionen, viele Männer, die sich entspannen und dem klassischen Daseinskampf entziehen dürften, Mädchen, die mit Autorennbahnen und Jungen, die mit Puppen spielen könnten.

Wir würden abwechselnd oben liegen. Viel häufiger nebeneinander gehen.

Und vielleicht würden wir eines Tages einander (ver-)trauen...

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