15 Mai 2009

Der Regen prasselt auf mein Dachfenster,

und ich stelle mir vor, wie es sich anfühlen würde, im Regen zu laufen. Nasses Shirt, tropfende Haare, Schuhe, in denen das Wasser steht. Wäre der Regen warm, wäre es Sommer, eine Gewitternacht vielleicht mit Wetterleuchten am Horizont und senkrecht im Boden verschwindenden Blitzen, und hätte ich keine Angst vor Gewitter, könnte dieser Lauf Inspiration, Offenbarung und Abenteuer sein.
Aber es ist Mai, der letzte Tag der Eisheiligen, die "Kalte Sophie", stockdunkel und kaltfeucht.
Also laufe ich nicht in freier Wildbahn, sondern auf dem Laufband, den Blick ein paar Meter nach vorn gerichtet, dahin, wo ich einen Sonnenuntergang sehen kann. Den nur ich sehe.

Trotzdem. Wäre Sommer, 29°, Gewitter, warmer Regen, Wetterleuchten am Horizont und senkrecht im Boden verschwindende Blitze, würde ich mir einen Badeanzug und Laufschuhe anziehen, mich nassregnen lassen und den Anblick der Naturgewalten genießen.
Aber es ist Mitte Mai, der Regen recht kühl und sehr feucht. Ich bleibe zuhause und genieße es, wie er auf mein Dachfenster prasselt.

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