06 Mai 2009

Und? Ist doch schrecklich, oder?

Heute morgen war alles doof. Grau und Regen und kalt. Einziger Lichtblick: Die freundlicherweise von meinen Vermietern wieder eingeschaltete Heizung.
Am frühen Nachmittag wurde das Wetter dann immer besser, je weiter mein Peugeot und ich nach Norden vordrangen. In Hannover fand ich meine Winterstrickjacke schon recht hysterisch.
Seltsamerweise lichtete sich gleichzeitig mit dem Wetter das Tief in meinem Kopf und wich zwar noch keinem Hoch, erlaubte aber Wolkenlücken.
Noch etwas später, die Jacke lag mittlerweile im Kofferraum, beschloss ich, dass auch meine depressiven Anteile ein Recht auf Beachtung hätten. Ab diesem Moment ging es aufwärts.
Die Rückfahrt legte ich singend zurück. Sehr laut singend.

Und so, wie mich heute früh die alten, traurigen Texte gefunden hatten, fanden mich auf einmal positive Eindrücke: Zwei Menschen, die sich in ihrer Euphorie gegenseitig unterbrachen und dabei einen ungeheuren Energiepegel aufbauten, ein Mensch, der mit relativ wenigen Worten eine Menge meiner Anteile miteinander in Kontakt brachte, und eine nette und sehr geduldige Tankstellenkassiererin, die erkannte, dass die alte Dame einsam war, sich Zeit für sie nahm und sich keinen Deut um die dahinter ungeduldig trippelnde Schlange scherte.

Außerdem ist bald Vollmond.

Alles wird gut. Ist nur eine Frage der Submodalitäten.

Das war ein Tag, und für mich gibt es drei Interpretationsmöglichkeiten:

  1. Ich bin völlig bekloppt.
  2. Es wird wirklich immer alles gut. Man muss ihm nur die Chance geben.
  3. Und alles, was nicht gut wird, soll so sein und darf das auch.

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