30 Juni 2009

Übersprungkrams

Kennen Sie das? Sie sollten sich mit X auseinandersetzen, finden das aber entschieden zu anstrengend und beschränken sich auf U. Oder O. Oder irgendwas anderes.

Das ist in etwa so, als sollte eine Auftragsarbeit abgegeben werden: Erst starrt man stundenlang aus dem Fenster. Dann stellt man fest, dass genau dieses Fenster dringend geputzt werden muss. Und wenn man schon einmal dabei ist, kann man doch alle anderen gleich mit putzen. Und die Küche. Und das Parkett neu versiegeln. Was ist mit dem Auto? Braucht das nicht dringend Politur?

Was soll ich sagen? X wäre gerade sehr wichtig. Aber wenn ich mich damit auseinandersetze, könnte Z dabei herauskommen, und das will ich auf gar keinen Fall. Z könnte all meinen Problemen den Grund entziehen. Ich brauche meine Probleme!
Also kein X.
Vielleicht so ein klitzekleines Bisschen Q? Das tut nicht weh, und ich könnte so tun, als wäre es beabsichtigt. Mich so richtig hineinsteigern in dieses Q. Q könnte meine Rettung sein. Q ist besser als jeder blöde Prinz.
Oder doch lieber bei A bleiben? A kann ich. Vor allem weiss ich, dass nach A B folgt, und das vermittelt eine gewisse Sicherheit.
Was wäre mit G? Braucht kein Mensch.
Ich putze weiter Fenster.

Wenn ich diese Tätigkeit auf mein KfZ erweitere, könnte ich sogar für einen Sinn sorgen: Auto ist sauber, ich bin G. G ist so gut wie jeder andere Buchstabe auch.

Und wenn es dabei warm bleibt, wird mir endlich F.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen