19 August 2009

Autofahren mit dem Kerl auf dem Beifahrersitz ist stressig!

... und mit "dem Kerl" meine ich meinen inneren Kerl. Das ist der, der immer dann, wenn in der Muskelbude ein halbwegs gut gebautes Kerlchen auftaucht, nach einem zu hohen Gewicht greift und das dann drei Tage lang mit heftigstem Muskelkater bezahlt. Dann lässt er den Trainingspartner gnadenlos in der Ecke stehen. Gewinnen und Muskelmasse vergleichen ist wichtiger.
Er sagt auch gern "Hase" zu allem, was er für unintelligent hält, gleichgültig, ob männlichen oder weiblichen Geschlechts.
Er sagt oft "Hase"...
Wenn ihm jemand Gutes tun will, kämpft er wie ein Berserker gegen sanfte Hände um die Herausgabe seiner Halswirbelsäule oder Schultern. Und natürlich tut ihm nichts weh.


Am schlimmsten allerdings gebärdet er sich beim Autofahren. Heute wollte er auf dem Heimweg AC-DC, "Highway to Hell" hören und hielt es für eine gute Idee, das auch umzusetzen.

Bevor es weitergeht, muss ich noch einen meiner Anteile vorstellen: Sie ist eine Frau, sie ist souverän, und wenn sie sich ins Auto setzt, geht es ihr nur und ausschließlich darum, von A nach B zu gelangen. Das Auto wird weder gewaschen noch gehegt, und ob es schnell ist oder untermotorisiert, interessiert sie nicht. Sie ist empathisch, lässt schwächer Motorisierte vor und hört während der Fahrt Paulo Cuelho.

Normalerweise fährt sie.


Er fährt bei AC-DC, Techno oder Scooter.

Heute abend stand er neben einem anderen Cochonnesschaukler an der roten Ampel. Sie musste hilflos zusehen, wie er Gas gab, sobald die Ampel auf "Grün" schaltete und das Gaspedal des ungewaschenen Diesel bis zum Bodenblech durchtrat. Der andere gab auch Gas. Das nützte aber nichts. ER war stärker. ER ist ein Kerl. ER würde auf der linken Spur bleiben.

ER bin ich.

SIE auch.

Meine innere Schiedsrichterin scheint schon zu schlafen.

Mann, bin ich viele!

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