04 Oktober 2009

Tiere, Sterne und Flächenbrände

Es gibt Tiere, die treffen aufeinander, paaren sich und gehen ihrer Wege. Katzen zum Beispiel. Allerdings gehen die nicht nur wieder, sondern fauchen sich auch noch zum Abschied an. So wie Dieter Bohlen und Naddel. Wobei ich nicht glaube, dass Dieter Bohlen ebenfalls Widerhaken am Gemächt hat. (Werde ich jetzt verklagt??)

Andere wiederum bleiben ein Leben lang zusammen: Enten, Schwäne, Graugänse, Füchse. Albatrosse hingegen führen eine Ehe auf Distanz. Fast ihr ganzes Leben lang kreuzen Männchen und Weibchen getrennt voneinander über den Ozeanen. Nur alle zwei Jahre treffen sie sich an Land, um mit einem festen Partner Nachwuchs zu bekommen. (Kein schlechtes Arrangement, wie ich finde. Wer dann die Brut am Hacken hat, konnte ich allerdings nicht herausfinden.)

Natürlich gibt es auch andere Paarungen. Treffen Widder und Fische aufeinander, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass der Widder entweder im tiefen Wasser des Fisches kläglich ersäuft, weil er sich zu nahe herangewagt hat oder lieber auf seine Wiese zurückhüpft, statt dem grottenlangweiligen Schuppenträger beim Rumdümpeln zuzusehen. (Fische haben ja bekanntlich kein besonders spannendes Leben - jedenfalls nicht für einen Widder.)

Ganz anders hingegen verhält es sich mit Widdern und Krebsen - die können jahrelang Sidestep zusammen tanzen und dabei unglaublich glücklich sein. Voraussetzung dafür ist, dass der Krebs die Bereitschaft zeigt, zumindest zeitweise ein Leben an Land zu führen und der Widder damit aufhört, geradeaus mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen und stattdessen ein paar elegante Tanzschritte einfügt.

Katastrophal wird es, wenn Widder und Stiere auf einer gemeinsamen Weide landen. Während der Widder munter herumspringt, mal hierhin, mal dorthin und ein reges Interesse an allem, was auf der anderen Seite des Zaunes liegt zeigt, bewegt sich ein Stier äußerst ungern und nur gezwungenermaßen. Das geschieht dann in Superzeitlupe, weil er die Hoffnung hat, dass er vielleicht gleich wieder stehen bleiben darf.
Widder verwirren Stiere, und steht ein Stier einem Widder im Weg, bekommt letzterer schnell Depressionen. Er kann ja nichts Nettes mehr sehen, weil das blöde Vieh erstens größer und breiter ist und zweitens fast immer schlechte Laune hat. Da hilft nur ein mutiger Sprung über den Zaun und wilde Flucht in die Freiheit.

Die explosivste Paarung scheint mir jedoch die zwischen Widder und Löwe zu sein. Gemeinsam entfachen sie Flächenbrände, zünden sich gegenseitig an und irritieren ihre Umgebung mit scheinbar unmotivierten Energieschüben.

Und wenn dann noch Phantasie ins Spiel kommt, wird schnell aus einem schlichten Feuer zwischen zwei Augenpaaren ein Traum von einer funkensprühenden Kuh, die durch die Luft fliegt und als Wunderkerze am nächtlichen Himmel endet.

Allerdings möchte ich mich schon jetzt bei allen Kühen entschuldigen, denen die Vorstellung, Funken zu sprühen, nicht behagt und die lieber unbefeuert auf ihrer Weide bleiben möchten, bei den Fischen, die möglicherweise viel aufregender sind, als der erste Blick in den Teich vermuten lässt, den Stieren, die an der (geistigen) Beweglichkeit Freude haben; und den Krebsen versichere ich, dass ich fest daran glaube, dass sie auch vorwärts laufen können, wenn sie nur wollen!

Was mit den anderen Tierpärchen ist? Interessiert mich nicht, ich bin Widder! Und Einzelkind.

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