20 Dezember 2009

Flirtliner IV: Der Rückzieher

Den hatte ich ja bereits angekündigt. Obwohl mir in den letzten Augenblicken mehr der "Junggebliebene" von Anfang 30 ins Auge gefallen ist.

Trotzdem. Der Junggebliebene wird später (morgen, an Weihnachten, wann auch immer) verwurstet.

Der Rückzieher: Zuerst schreibt er wie verrückt. Mit Glück kommen sogar längere Nachrichten. (Mit "länger" meine ich alles, was über "Ich sag nix!" hinausgeht.) Frau, positiv überrascht, schreibt in epischer Form zurück. Frauen können nicht kurz, jedenfalls nicht die, die ich kenne.

Recht bald verabredet man sich zu einem Telefonat.

Das ist nett. Die Stimme passt zum Text. Nichts spricht gegen ein Treffen, das auch bald vereinbart wird.

Frau steht - erneut nelkenbewehrt, aber viel vorsichtiger als noch beim Antiquitätenhändler - am verabredeten Treffpunkt. Registriert den einen oder anderen Blick eines frei herumlaufenden männlichen Exemplars, wird aber nicht angesprochen.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Er hat kurz vor dem Treffen Angst vor der eigenen Tollkühnheit bekommen und ist zuhause bei Mamma geblieben. Sein Foto war bearbeitet, und er hat den selbstgestrickten Pullover gegen das It-Teil ausgetauscht. Photoshop kann das.
Oder er ist dort gewesen, hat Sie gesehen, für eine Antiquitätenhändlerin gehalten und den "Duck-und-Renn-Modus" eingeschaltet.
Er ist an der Bushaltestelle hängengeblieben, weil er sich in die Fahrerin verliebt hat.

Welche der drei (Ja, ich kann zählen! Möglichkeit 2 ist mir spontan eingefallen.) Alternativen der Rückzieher gewählt hat, ist gleichgültig. Sie haben sich sinnlos betrunken, während Sie auf ihn warteten, deswegen all die Götter um sich herum nicht mehr wahrgenommen, der Kerl taugt nichts, weil er beim kleinsten gefühlten Hindernis stiften geht, und die Nelke ist inzwischen auch tot.

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