31 Januar 2010

Das Wort zum Februar

Boah, was hat dieser Monat lange gedauert! Sollte etwa dieser Vortrag, den ich gehört habe und in dem es heißt, dass bewusstes Leben länger zu sein scheint, schon Wirkung gezeigt haben?

In allgemeine Zahlen gefasst hatte der Januar Folgendes zu bieten:

  • Die normale Durschnittstemperatur wurde dieses Jahr um 3,2° unterboten. (Das erklärt, warum ich es zeitweise wirklich a...kalt fand.
  • Außerdem hat die Sonne nur 27 Stunden geschienen. Auch das deckt sich mit meinen Tagebuchaufzeichnungen.
  • "Daisy" hingegen hat sich - zumindest in Südniedersachsen - als laues Lüftchen entpuppt.
  • Der Steuerfreibetrag für Singles steigt um 170 €. Ich habe also genau zum richtigen Zeitpunkt damit angefangen, angestellt zu sein. Trotzdem ist da so ein Gefühl, dass die 170 € mir an anderer Stelle und mit Zinsen wieder abgeknöpft werden.
  • Die Hotelbranche hat sich mit einer großzügigen Spende eine verminderte Mehrwertsteuer erkauft, die jetzt die Partei unseres umtriebigen (Ups.) neuen Außenministers in Erklärungsnöte gebracht hat. (Aber wie ich das Langzeitgedächtnis des durchschnittlichen Wahlvolkes kenne, nicht für lange.)
  • Gleichzeitig werden einige Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben, was die Politikschaffenden zu wildestem Protestgeschrei veranlasste. Das allerdings ist etwa so, als würde ein Ladendieb erst den Supermarkt leerräumen und nach erfolgreicher Flucht "Haltet den Dieb!" brüllen.

Mein persönlicher Januar sah so aus:

  • Nach ein paar Tagen habe ich mich bis auf Weiteres meines "Complaint-free-world"-Armbandes entledigt. Hat gerade keinen Sinn. Etwas in mir will lästern. Und wenn es das so dringend will, lasse ich es auch.
  • Vor ein paar Wochen ist Moppel in meine Wohnung eingezogen. Moppel ist unsichtbar, stellt sich heimlich mit mir zusammen auf die Waage und wiegt 4 Kilo. Außerdem hat Moppel immer Hunger, was mich zu verstärkter Nahrungsaufnahme zwingt und mir (Ihn sieht ja niemand!) unter den neuen KollegInnen den Rufnamen "Fressmaschinchen" eingebracht hat.
  • Laufen war eine echte Herausforderung: Ich musste gleichzeitig auf vereiste Flächen aufpassen, mich durch teilweise knietiefen Schnee kämpfen und versuchen, trotz lauten Schimpfens meinen Puls im Normalbereich zu halten. Eines ist sicher: Willenskraft und Leidensfähigkeit sind aus diesem Monat gestärkt hervorgegangen.
  • Ich habe gelernt, den vor mir Fahrenden höchst unsympathisch zu finden, zumindest solange, bis ich herausgefunden habe, dass die Pennschüssel vier Autos weiter vorn Schuld am Kriechgang hat.

Meine Wünsche für den Februar:

  1. Schnee auf den Feldern, den Bäumen und zugefrorenen Seen, weil malerisch.
  2. Schneefrei auf meinen Laufstrecken.
  3. Moppel zieht wieder aus oder nimmt vier Kilo ab.
  4. Einen Beamer für mein Auto, um die vor mir Fahrenden per Leitstrahl auf dem nächsten Acker abzusetzen und mir freie Fahrt zu verschaffen.
  5. Sommer. 25°.
  6. Einen genauso langen Februar - irgendwie ist das Leben netter, wenn die Zeit so lange dauert.

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