28 September 2010

Das Wetter ist wunderschön!

Wirklich! Man kann ohne auch nur den Hauch eines schlechten Gewissens im warmen Wohnzimmer sitzen und stundenlang lesen. Oder DVDs gucken. Yogitee Schoko trinken mit Sojamilch und Ahornsirup - das hat so etwas Vorweihnachtliches. Lesen ist auch okay. Was ich gar und überhaupt nicht rate, ist der Gang vor die Tür. Da ist es doof. Kalt. Nass. Neblig. Glibschig auf der Straße.
Und diejenigen, die trotzdem da draußen sind, haben scheinbar ihr Gehirn gegen etwas Einzelliges getauscht. Da wird mitten auf der Straße eine Vollbremsung vollführt, weil der Vordermann in ca. 3 km Entfernung auch gebremst hat. Doch das ist nur eine mögliche Ausprägung von regenbedingter Verblödung. Diese kann sich auch in unvorhersehbarer Raserei äußern: Ein wildgewordener Vertreter im schwarzen Passat beschloss ca. 20 Meter, bevor sich die Straße von zwei- auf einspurig verschmälert, dass jetzt ein guter Zeitpunkt sei, um für die Rallye Dakar zu üben.
Die Freude daran habe ich ihm mit einer zugegeben nicht ganz angemessenen Aggressivität ausgetrieben, indem ich mich am Kofferraum meines Vordermannes orientiert habe. Der elende Mistkerl hätte schon Ameise sein müssen, um sich dazwischen zu quetschen! Ne, nicht mit mir! Wenn ich bei so einem Schietwetter draußen bin, ist mit mir auch nicht gut Kirschenessen!
Dann, auf der Autobahn, hat sich sogar ein Polizeiwagen am galoppierenden Schwachsinn beteiligt: Er befand spontan, dass es auf der dritten Spur netter sein würde und ignorierte, dass ich meinen Peugeot gerade mit aller Kraft auf schwindelerregende 172,4 km/h beschleunigt hatte. BLÖDMANN! Aber zeigen Sie mal einem Polizeiauto den Stinkefinger!

Irgendwann stand ich auf dem Laufband, und alles war gut. Es ist zwar grottenlangweilig, 45 Minuten lang zu rennen, ohne voran zu kommen, aber es ist auf jeden Fall besser als nass zu werden und drei Lagen Klamotten übereinander ziehen zu müssen. (Irgendwie war es auf Kreta ja doch schöner zu laufen, auch wenn es immerzu bergauf oder durch Tiefsand ging...)

Egal. Ich bleibe dabei: Das Wetter ist großartig! Für fast alles. Man verpasst einfach nichts. Und kein Mensch mit gesundem Verstand würde verlangen, dass man jetzt Fahrrad fährt. Und das ist doch schön, oder?

1 Kommentar:

  1. Wetter mal hin oder her: Ich weiß schon, warum ich im allgemeinen lieber mit Bus und Bahn unterwegs bin, glaub ich ...

    Da ist der Stressfaktor höchstens mal in Form von Fahrplan (Komma: nicht eingehaltenem) vorhanden, die "Verantwortung" für sonstwie alles mögliche hat aber wer anders. Find ich seeeehr gut so.

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