03 September 2010

Kompliment an ein Dorf

Als ich vorhin nach Hause fuhr, habe ich den Weg sehr deutlich wahrgenommen: Neuerdings ist auf der Landstraße ein Tempo-70-Schild auf Höhe der Ortseinfahrt, was ich inzwischen nicht mehr ignoriere, sondern wahrnehme.

Ich biege links ab, vorbei am Abzweig zu Sporthalle (meine Wirkungsstätte an zwei Abenden in der Woche) und Fußballplatz, vorbei am Haus der ehemaligen Waldorfschulenlehrerin, blicke nach rechts auf die Weide, auf der normalerweise zwei Pferde stehen, Mutter und erwachsenes Kind, zur Zeit aber eine größere Schafherde grast. Wahrscheinlich kamen die Pferde nicht mit dem Fressen hinterher. Links der Gutshof, dann die Kurven hinauf. Überall Blumen, Steine, Grün, Kopfsteinpflaster in den Seitengassen.
Es fühlt sich wohlig an, jeden Abend auf's Neue. Ich darf hier leben.
Rechtskurve. Links der Briefkasten, der täglich (außer Sonntags) um 8.00 Uhr geleert wird; auf der Ecke wohnt die Frau, die immer weiß, was im Dorf gerade geschieht, gegenüber ein sehr netter Herr, der das ehemals verfallene Haus langsam zum Schmuckstück macht.
Volksbank mit viel Grün.
Die Straße schlängelt sich weiter. Ich komme immer mehr an und bin noch immer unglaublich dankbar.

Beschließe wieder einmal, bleiben zu wollen. Für immer.

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