06 Oktober 2011

Machen Sie mich traurig, bitte!

Ich muss heute einmal eine Lanze für die Traurigkeit brechen. Traurigkeit macht zwar rote, verschwollene Augen und Triefnase, lässt einen spätestens am nächsten Tag nicht nur alt, sondern auch erbarmungswürdig aussehen und ist auch einer aufrechten Körperhaltung nicht förderlich.

Aber: Traurigkeit macht kreativ. In höchstem Maße.

Daher meine Bitte: Machen Sie mich traurig! Schreiben Sie mir depressive Mails, weisen Sie mich auf die bevorstehende dunkle, kalte, neblige, nasse Jahreszeit hin und darauf, dass Griechenland pleite ist! Erinnern Sie mich an meinen Liebeskummer und daran, dass ich schon letztes Jahr jeder Form von Verliebtheit abgeschworen hatte. Zeigen Sie mir die traurigen Seiten des Lebens, und ich werde zum Schreibteufel.

Gut, möglicherweise ist das, was meine Finger auf der Tastatur protokollieren, nicht komisch. Da müssen Sie dann durch - SIE haben mich ja schließlich traurig gemacht! Erfahrungsgemäß gewöhne ich mich aber recht schnell an einen Gemütszustand und bin wunderbar in der Lage, so zu tun als ob. Spätestens dann werde ich auch wieder witzig eloquent statt wortreich depressiv.

Wenn Ihnen also daran liegt, beim Besuch der Randbemerkungen auch den einen oder anderen neuen Beitrag vorzufinden, helfen Sie mir in eine ordnungsgemäße Melancholie hinein, und alles wird gut. Versprochen!

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