30 Januar 2012

Heute. 2012.

Monoî Tiaré duftet noch immer.

Alles andere ist anders.

Ich mag meine Füße. Sie haben mich getragen, sie sind einen langen Weg gegangen mit mir. Sie sehen schön aus, gepflegt. Sie sind stark.

Meine Waden sind noch immer kräftig, Sportlerinnenwaden, obwohl ich mich längst nicht mehr oder noch nicht wieder zu den Sportlerinnen zähle, es vielleicht niemals mehr tun werde. Aber meine Waden sind großartig, ganz besonders die linke mit dem Tattoo; ich mag es auch nach ein paar Jahren immer noch gern ansehen.

Die Knie sind irgendwie dick, unförmig. Finde ich jedenfalls. Vielleicht ändert sich das demnächst, wenn ich wieder zur Sportlerin werde.

Die Oberschenkel... Oje... Schrumpel, wo ich hinsehe, am schlimmsten sieht es beim "Nach-unten-schauenden-Hund" aus, dann wöbberts, dass es eine Qual ist. Geht aber auch schlimmer. Das sehe ich täglich.

Mein Hintern ist noch immer die absolute Krönung. JLo würde vor Neid erblassen, da bin ich sicher. Blöderweise hängt der Rest von meinem Körper an diesem genialen Hintern dran. Aber ehrlich - da schrumpelt fast noch nichta, und das ist doch für 40++ eine ganz ordentliche Leistung, finde ich!

Diesen Hintern brauche ich aber auch, um von Bauch und Rücken abzulenken.

Hinten sehe ich aus wie ein sehr alter Tannenbaum, und vorn haben sich meine Bierexzesse verewigt. Nur, wenn ich sehr, sehr lange die Luft anhalte und den Oberkörper aufplustere, bekomme ich eine Idee davon, wie ich "damals" ausgesehen habe.

Naja, ich hatte ja auch Rücken inzwischen. Das tat weh und verhinderte Sport.


Meine Arme und Schultern mag ich sehr. Und die Kommentare meiner zumeist männlichen und alten Traditionen zugeneigten Bekannten, ich sollte doch bitte nicht noch mehr zulegen, nehme ich als Hinweis, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe - nämlich in Richtung "Breites Kreuz, das von Bierbauch und Tannenbaum ablenkt und Arme, die aussehen, als könnte ich Bonsais ausrupfen".

Achja, meine Brüste. Die sind auch großartig, und ich liebe sie immer noch, mehr als früher, als ich die linke mehr mochte als die rechte. Jedesmal, wenn ich sie ansehe, danke ich meiner Schöpferin, dass ich weder Kinder gestillt noch billige Implantate gekauft habe. Nein, meine Brüste sind der Renner, und ich werde den Teufel tun und irgendetwas daran verändern.

In meinem Gesicht finde ich, ehrlich gesagt, nur die Augen interessant. Die sind schön. Graublau. Blicken tief, wenn es darauf ankommt.

Den Teil weiter oben, mein Gehirn, finde ich wieder sehr sympathisch; es hat mir immer gute Dienste geleistet und nie zuviel von mir verlangt.

Meine Haare sind auch schön. Dick, naturfarben und manchmal widerborstig. So wie ihre Inhaberin.

Heute eben.

18 Monate später.

Ich bin realistischer geworden. Kritischer. Habe die Romantik im Fluss versenkt.

Trotzdem mag ich mich noch, aber anders. Von innen heraus. Ist auch nicht schlecht.

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