31 Januar 2012

Wulffen wir ein bisschen?

Mir ist klar, dass ich gerade schwieriges Terrain betrete. Die meisten rollen allein bei der Erwähnung des obersten Vertreters unserer Republik wild mit den Augen, ein Trainingspartner schlug jüngst vor, "Bundespräsident" zum Unwort des Jahres 2012 zu machen, und selbst seine einstige Mentorin, die Frau Merkel, bezieht klar keine Stellung zu ihm.

Ich will ja auch gar nicht über irgendwelche Verpflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft schwadronieren, bin ich doch seit langem der festen Überzeugung, dass schon ein großes Maß an Naivität nötig ist, um zu glauben, dass (nicht nur) unser Land von der Politik regiert wird und dass die gewählten VolksvertreterInnen aus tiefer Überzeugung an der Sache handeln, uneigennützig und altruistisch im besten Fall.

Früher habe ich sehr gern alte Filme und Serien wie "Die Buddenbrocks" oder "Das Haus am Eaton Place" gesehen. Die Vorstellungen, die hier von Ehre und Loyalität verbreitet wurden - gab es die irgendwann einmal auch im wirklichen Leben? Ein Präsident zu Zeiten der Buddenbrocks jedenfalls hätte sich schon letztes Jahr erschossen. Freiwillig. Man hätte ihm nicht einmal den Rücktritt nahelegen müssen.

Andererseits und emotionslos betrachtet:

Korruption (lateinisch corruptus ‚bestochen‘) im juristischen Sinn ist der Missbrauch einer Vertrauensstellung in einer Funktion in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Politik oder auch in nichtwirtschaftlichen Vereinigungen oder Organisationen (zum Beispiel Stiftungen), um einen materiellen oder immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtlich begründeter Anspruch besteht.

Korruption bezeichnet Bestechung und Bestechlichkeit, Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung. (Wikipedia)

Oder auch:

In den feudalen europäischen Flächenstaaten des 18. Jahrhunderts wurde Korruption systematisch praktiziert. Friedrich II. bestach Minister am Hof von Kaiserin Maria Theresia und ging davon aus, dass diese ihrerseits seine Minister bestach. Diplomaten hatten gewissermaßen ein Anrecht darauf, bestochen zu werden. (immer noch Wikipedia, etwas weiter unten, guttenbergisch zitiert zugegebenermaßen)


Na, dann ist doch alles gut - ausgehend von der Theorie, dass alles, was um uns herum geschieht, nichts weiter ist als der Spiegel unserer Gedanken und Energien. Wir haben die Regierenden und die Wirtschaft, die zu uns passt und die wir quasi beim Universum bestellt haben. Und wer hätte nicht ein paar Klamotten im Schrank hängen, die er in einem Anfall von geistiger Umnachtung bestellt hat und nie wieder anziehen will???

Genießen Sie die Sonne und die klare Luft - beides gibt es kostenlos und unverdächtig!

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