16 Dezember 2012

Wochenende. Trainingsfrei. Das Leben wollte das so.

Das mache ich natürlich normalerweise nicht. Am Wochenende stehen ordnungsgemäßes Gewichtestemmen, ein kurzer schneller und ein langsamer langer Lauf auf meinem Plan. Und Putzen. Oder irgendetwas anderes Aktives.
An diesem Wochenende war mir mein Plan schlicht scheißegal. Ich habe mich im Fallenlassen geübt. Ist kein Sport, macht nicht schlank und lässt weder den m.latissimus dorsi noch seinen Kumpel m.pectoralis major wachsen. Auch das war mir scheißegal. Mein glutaeus maximus wurde adäquat gewürdigt, und ich werde spätestens morgen früh alles dafür tun, dass er in diesem Zustand bleibt. Der glutaeus maximus. 

Und da ich jetzt weiß, dass ich mich fallenlassen kann, weil hinter mir jemand mit weit geöffneten Armen steht, um mich aufzufangen, kann ich morgen auch den gerade erwähnten glutaeus maximus in die Muskelbude schleifen und ihm und dem Rest meines Körpers etwas zu tun geben.

Das Leben zeigt manchmal interessante Wege: Aus "Angst vor..." wird "Ich wünsche mir...", aus Flucht wird Aufeinanderzugehen, aus zu hoch hängenden und daher vermeintlich sauren Trauben wird Wein, aus "Ich muss aktiv sein!" wird "Lass uns liegenbleiben.", und die To-Do-Liste im Kopf verwandelt sich in Kräutertee.

Das Leben ist großartig, denn es hat mir ein Geschenk gemacht, das alles, was man verpacken und mit einer Schleife versehen muss, in den Schatten stellt. Und es hat mich gelehrt, genau diesen Moment, genau diesen Menschen, genau die richtige Zeit zu erkennen. Vor allem aber glaube ich, dass das Leben genau das will: Mir Gutes tun, Geschenke machen. Ich muss nichts anderes tun als stehen zu bleiben, meine Arme auszubreiten und dieses wunderbare Geschenk in Empfang zu nehmen.

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