20 Juni 2016

Das Wort zum Montag

Guten Morgen allerseits!

Gestern Abend habe ich wieder einmal "Pufpaffs Happy Hour" auf 3Sat geschaut. Sebastian Pufpaff finde ich ziemlich großartig, und teilweise ist es schade, dass er sich immer Gäste einlädt; er kann nämlich auch problemlos und gut ein Soloprogramm füllen.

Zwischen den Auftritten zweier Kollegen sprach er von Religion und Liebe. Tja. Geht das zusammen? Ich habe da gerade angstschlotternde Christen vor meinem inneren Auge, die glauben, im Fegefeuer zu landen, bloß weil sie mal fremdgevögelt haben. Wobei das Fegefeuer ja nur im Kopf der Fremdvögler stattfindet. Bei den Islamisten, die genau deswegen ihre Frauen steinigen lassen, wird es da schon viel konkreter. Eben noch gevögelt, schon sind Sie so tief eingebuddelt, dass nur noch der zu bewerfende Kopf herausguckt.

Wie komme ich denn jetzt bloß darauf? 
Egal. Der Gedanke hat mich angesprungen; da müssen wir jetzt gemeinsam durch.
Alle diese Religionen enden auf "-ismus". Deren Vertreter sind demzufolge Isten (Islamisten, Christen, Hinduisten, Methodisten..). So als Ist hat man wahrscheinlich keine Kapazitäten im Kopf, um andere einfach da sein zu lassen, wo sie sind und sich ausschließlich um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Man ist ja die ganze Zeit damit beschäftigt, den jeweils passenden Ismus samt dazugehöriger Gottheit gegen fremden Zugriff zu verteidigen. Man muss ja  unausgesetzt missionieren, kritisieren, zensieren, abservieren. Denkt man zumindest.

Und jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie wären Gott. Oder Göttin, falls Ihnen das lieber ist. Irgendwann einmal haben Sie sich gedacht: "Och, das ist ja ganz schön einsam hier so im Dunkeln. Nur ich und die große Schildkröte, die das Universum ausgespuckt hat. Ich mache mal Licht. Und Gegend. Und ein paar Lebewesen." Dann sind Sie fertig (ich stelle mir das immer so vor, als hätte man eine schicke, große Modelleisenbahnenanlage gebaut mit allem Drum und Dran), wollen sich entspannt zurücklehnen, und ein paar der gerade von Ihnen gebastelten Lebewesen macht Stunk. Ununterbrochen. Und dann behaupten die auch noch, Sie hätten das so gewollt. Aber es hat Sie niemand gefragt. Daran könnten Sie sich ja erinnern; so als Gott hat man ja ein recht gutes Gedächtnis, vermute ich.

Ganz ehrlich: Ich als Göttin würde mich da ziemlich verscheißert fühlen und schnellstmöglich dafür sorgen, dass diese Unruhestifter wieder verschwinden. Eine Modelleisenbahnanlage ohne Figuren ist ja auch nett anzusehen.

Und wenn Sie jetzt Anhänger/in irgendeines -ismus sind, wäre doch ein guter Zeitpunkt, sich zu fragen, warum wir noch nicht wieder verschwunden sind. Reine Glückssache? Obwohl wir uns doch wirklich alle Mühe geben, das selbst zu erledigen?

Ich habe jedenfalls sicherheitshalber heute früh darum gebeten, möglichst positive Gedanken zu produzieren. Oder wenigstens zu merken, wenn ich gerade wieder Mist denke. Vielleicht funktioniert es ja. Und wenn Sie alle mitmachen, haben wir möglicherweise einen richtig guten Tag.

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