19 Juli 2016

Islamisten in Deutschland

Wenn Sie sich die Seite des Bundesamts für den Verfassungsschutz ansehen, finden Sie haufenweise "keine gesicherten Erkenntnisse". Was die Jungs und Mädels zu wissen glauben, ist, dass sich in Deutschland Ende 2014 ca. 43.890 Personen mit "Islamismuspotential" befunden haben.
Jetzt stelle ich mir die Frage: Was ist "Islamismuspotential"? Also, ich habe Marathonpotential. Das heißt weder, dass ich einen Marathon laufe noch dass ich ihn in einer besonders schnellen Zeit laufen könnte. Hat also jemand mit Islamismuspotential das Potential zum Islamisten, kann er in meiner Vorstellung auch ein ganz normaler Moslem sein, der regelmäßig in die Moschee rennt - ähnlich wie hier die Kirchgänger, die hinterher versuchen, Fußgänger und Jogger zu überfahren. Und haben die etwa Kreuzzugspotential?

Diese Frage werden wir heute nicht klären können (ich schon gar nicht, ich habe zwar Denkpotential, bin aber nicht beim Verfassungsschutz). Was wir klären können, ist das Verhältnis der Islamismuspotentialträger zur Gesamtbevölkerung. Wir haben zurzeit ca. 81 Mio. Einwohner und -innen. Das heißt, der Prozentsatz derjenigen, denen ein Islamismuspotential zugeschrieben wird, beträgt 0,05. Nur, damit Sie eine Idee bekommen, wieviele das sind: 96,4% der Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren trinken Alkohol, davon ca. 3,5 Mio. missbräuchlich oder krankhaft. 

Ganz ehrlich: Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie von einem besoffenen Autofahrer über den Haufen gefahren werden, ist deutlich größer als die, dass ein "Allahu akhbar" brüllender Mensch mit Islamismuspotential Sie ins Jenseits befördert. Ganz davon abgesehen, dass "Allahu akhbar" für einen Moslem eine ähnliche Bedeutung hat wie "Gottseidank" für den Christen. Und der fährt zwar nach dem Kirchgang oft beschissen und rücksichtslos Auto, wird aber nicht als potentiell gefährlich eingestuft.

Ich bin ja dafür, Kirche und Moschee im Dorf zu lassen, gegen die aufkommende Hysterie einen guten Therapeuten oder eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen und nicht jeden Scheiß zu glauben, der in der Zeitung steht.

Noch besser: Hören Sie auf, Zeitung zu lesen! Freuen Sie sich stattdessen an lustigen Blogs und Tiergeschichten. " Luja!" soag i! 

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