18 Juli 2016

Süchtig nach Brausebonbons

Guten Tag! Ich bin brausebonbon- und seriensüchtig. So, jetzt ist es raus! Ich bin nicht stolz darauf, Abend für Abend mit einer großen Packung Brausestäbchen, Brausebärchen, Brausedrops, Brausebrocken vor dem Fernseher zu sitzen und darauf zu hoffen, dass das Internet geht. (Das geht im ländlichen Bereich Nordhessens nämlich nicht immer. Wenn der Nachbar seine Mails checkt, fliegen wir bei Amazon Prime raus.)
Mein Innenleben klingt wie der Ätna kurz vor dem Ausbruch und fühlt sich manchmal auch so an. Außerdem muss ich bestimmt bald wegen süßkrambedingtem Karies zum Zahnarzt, und der knöpft mir dann wieder eine Mörderkohle ab für Füllungen, die mich nicht sofort umbringen. Aber ich kann es eben auch nicht lassen. Das Brausebonbonessen meine ich.
So eine 125-Gramm-Packung hat 495 Kalorien, wussten Sie das? Das entspricht einer ganzen Mahlzeit! Warum mache ich das? 
Naja, eine Tafel Vollmilchschokolade hat mehr als 500 Kalorien; da bin ich doch viel besser dran. Außerdem hat der Nachbar riesige Rettungsringe. (Das hat nichts mit mir zu tun, schon klar. Aber es tröstet ungemein.)

Ich mache ja auch Sport.

Ich könnte nicht einmal eine Selbsthilfegruppe "Anonyme Brausebonbonsüchtige" gründen; ich bin die Einzige in meinem Bekannten- und Freundeskreis, die dieser Droge zum Opfer gefallen ist.

Gestern war ich auf Entzug: Ich habe nur ein halbes Kilo Kirschen und die kleine Portion Chocolate Brownie Eis gegessen, die mir der beste Ehemann von allen übriggelassen hat. Und Pizza. Aber die war selbstgemacht, also gesund und vollwertig.

"Prison Break" konnten wir auch nur eine halbe Stunde lang gucken. Der Nachbar hat seine Mails gecheckt. Naja, haben wir uns unterhalten. Ist ja auch mal nett.

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