05 Oktober 2016

Um bei der Wade zu bleiben...

Athlet, Muskeln, Schuhe, Rest
Nicht, dass Sie denken, das wären meine Waden...
Ich habe auch eine. Eine Wade, die zickt, schmerzt, blöd macht, mich am Trainieren hindert. Und wen interessierts? Kein Schwein! Ich heiße ja auch nicht Mario Gomez und habe einen verspannten Hintern. Ich muss meine Eisbehandlung selber machen, mit irgendwelchen Salben herumexperimentieren und darf nicht den Herrn Doktor Müller-Wohlfahrt oder einen fest angestellten Physiotherapeuten bemühen. Ich bezahle Geld dafür, dass ich irgendwo 42,195 Kilometer laufen darf und sitze nicht nach ein paar hundert Metern Rennerei auf der Bank und verdiene welches, indem ich mir den Hintern verspanne. Ich habe blöderweise Abitur gemacht und entdeckt, wie frau ein Gehirn benutzt, statt ein Kerl zu werden, mich von einem Talentscout entdecken, nach erfolgreichem Training an den Meistbietenden verkaufen, mir mindestens einen Arm tätowieren und eine lustige Frisur machen zu lassen und fortan jede intelligente Handlung, die nicht mit Bällen zu tun hat, einzustellen. Ich muss mir nicht von einem Imageberater vorsagen lassen, was ich in ein Mikrofon quake - ich quake einfach so vor mich hin, ganz unbeobachtet und ungehört.

Fussball, Verletzung, Rasen, Spiel, Gras
Fußballspieler nach ein paar Hundert Metern Rennerei - gleich sitzt er wieder.

Warum bin ich denn bloß gerade so wütend? Ganz klar, zumindest jetzt, genau jetzt, hätte ich sehr gern einen reichen Verein, der dafür sorgt, dass meine Wade so lange behandelt wird, bis ich wieder rennen kann. Ich bezahle auch gern weiter Geld für meine Rennerei und höre auf, mich für die Bundesliga zu interessieren.

Aber das interessiert ja auch kein Schwein...

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