16 Januar 2017

Warum es trotzdem Hoffnung für beide Geschlechter gibt:

Immerhin beweisen ja abertausende von Paaren, dass Männer und Frauen, wenn schon nicht miteinander verständlich kommunizieren, so doch zusammenleben können. Wie das funktioniert? Keine Ahnung. Das muss mit Liebe zu tun haben. Okay, bei Melania Trump wird es andere Gründe geben. Vielleicht darf sie abends den toten Hamster kraulen. Die Frauen aus Osteuropa sollen ja recht anspruchslos sein. Bei Maike Kohl-Richter und den Frauen von Richard Lugner würde ich tiefe, leidenschaftliche Liebe ebenfalls eher ausschließen. Aber ich komme nicht drauf, was diese Damen zur Ehe bewegt haben könnte.

Bei allen anderen ist neben der Liebe auch eine gewisse Gelassenheit vorstellbar. Sie könnte sich sagen: "Ich labere mir hier den Wolf und bin mir völlig sicher, dass es ihn einen Scheiß interessiert. Und wenn doch, versteht er wahrscheinlich keinen Ton. Egal, ich lass' ihn jetzt so." Er hingegen lächelt freundlich, sobald sie den Mund aufmacht, gibt ab und zu Töne von sich, die auf aktives Zuhören schließen lassen und hat seinen Frieden mit dem Gedanken gemacht, dass er niemals verstehen wird, was sie eigentlich von ihm will.
So kann es Jahre - was sage ich: Jahrzehnte! - gutgehen. Einfach nicht soviel vom Gegenüber und von sich selbst verlangen. Einfach mal drauflosreden und wissen, dass der berühmte Rotchinese eher zuhören würde als er. Einfach mal so tun, als würde man zuhören und dabei die letzte Steuererklärung nachberechnen. Wenn man dabei lächelt und nickt, merkt sie garantiert nichts.

Lassen Sie uns doch einfach mehr auf die nonverbale Kommunikation zurückgreifen. Sie könnten Ihren Liebsten wild knutschen (mit Zunge!) und dann wieder an Ihre Autoreparatur gehen. Oder Sie lassen einen anerkennenden Blick über die reifen Formen der Mutter Ihrer Kinder gleiten, kneifen sie liebevoll in die Brust und widmen sich wieder dem Abendessen. 
Morgen versuchen Sie dann etwas Neues hinzuzunehmen. Die Dame des Hauses droht neckisch mit dem Hammer und verschwindet für ein paar Stunden im Bastelkeller. Der dazugehörige Gatte lehnt sich entspannt zurück, greift sich sein Strickzeug, lächelt ihr friedlich hinterher und schaltet "Downton Abbey" ein.

Übermorgen machen Sie dann einfach wieder alles wie immer und versuchen herauszufinden, ob Sie einen Unterschied gemerkt haben. Aber reden Sie bloß nicht darüber!

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