20 April 2017

"Lerne Deine Heimat kennen!"

Denke ich mir und transportiere seit ein paar Wochen immer mal wieder Waffeln, Zucker, Geschmackszusätze und Liköre durch die Gegend. Erstaunlicherweise rege ich mich dabei weniger auf als bei meinen Fahrten zum nächsten Supermarkt. Muss daran liegen, dass mehr Profis auf der Straße sind und die von mir so geschätzten Hausfrauen, Rentner und sonstigen Amateure andere Zeitgenossen auf dem Weg dort mit ihrem Dilettantismus belästigen und nur zu Ferienbeginn und am Wochenende die Bundesstraßen und Autobahnen verstopfen.
Hätte ich ein Aufnahmegerät im Lieferwagen installiert, könnte ich Ihnen jetzt Schmitts Freundin vorspielen, wie sie laut und falsch mitsingt, auch ohne Radiounterstützung muntere Liedchen trällert und ab und zu mal "Boah!" angesichts einer landschaftlichen Besonderheit schreit.

In meinem nächsten Leben werde ich doch nicht wie ursprünglich geplant Waldarbeiterin, sondern mache den LKW-Führerschein und kurve mit einem riesigen Gigaliner durch Australien. Da ist erstens nicht soviel Verkehr wie in Deutschland, und zweitens noch viel mehr Gegend. Wobei auch der Teutoburger Wald und die Grafschaft Bentheim durchaus ihre Reize haben.

Aber vielleicht mache ich ja auch alles ganz anders, studiere Sport und werde Trainerin bei Darmstadt 98. Heimlich würde ich neben der regulären Fußballmannschaft noch eine Schlägertruppe abrichten, die immer dann zum Spielen raus darf, wenn es gegen den FC Bayern München geht.

Oder doch lieber Kabarettistin? Frauen gibt es in diesem Metier ja nicht so viele. Jedenfalls keine, die einem Dieter Nuhr oder Sebastian Pufpaff das Wasser reichen könnten.

Aber was schreibe ich da wieder und komme dabei vom Hundertsten ins Tausendste? Bremsen Sie mich doch mal!

Ich gebe jetzt auch wieder Ruhe; das Kennenlernen der Heimat ist recht ermüdend, wenn man es von morgens bis abends tut. Gute Nacht allerseits!

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