07 Juli 2017

Da ist er, der sympathische, kleine Zoe!

Und wieder fährt jemand vor mir her. Ich gebe zu, dass sich das auf öffentlichen Straßen nicht gewaltfrei verhindern lässt. Im Gegensatz zum Blauen Block in Hamburg stehen mir aber weder Wasserwerfer noch sonstiges schweres Gerät zur Verfügung.

Hier sind wir also: Ganz vorn der Golf Plus, zu dem ich heute nichts sagen werde, direkt dahinter ein elektrisch betriebener Renault Zoe, dahinter ein fahrtüchtiger Benziner, dann ich und nach mir noch etwa 30 weitere Fahrzeuge, deren Fahrer wahrscheinlich wie ich den verzweifelten Wunsch, endlich nach Hause zu kommen, hegen. 
 
Car To Go, Ulm, Auto, Kleinwagen
Kein Zoe. Aber auch eine gummibereifte Kasperkiste.

Der Golf Plus mit seinen seit Jahrzehnten berenteten Insassen

 Senioren, Altenpflege, Altenheim  biegt rechts ab, was mich freut.

Der Fahrer des Zoe bleibt vor uns und beweist, dass jemand, der ein Elektroauto bewegt, dies nicht tut, um Spaß zu haben - es sei denn, er hätte Spaß daran, den Verkehr hinter sich zum Erliegen zu bringen. Nein, er fährt dieses Ding, weil er umweltbewusst ist, ein Retter der Welt und der Menschheit, und zwar der einzige in dieser Schlange, weswegen er die hinter ihm fahrenden Zerstörer von allem, was grün und schön ist, in Grund und Boden schleicht.
Dieser Mensch ist quasi ein erhobener Zeigefinger auf Rädern.

Dass er aber eigentlich genau wie wir eine Umweltsau ist, scheint er nicht zu wissen. Bei der Herstellung der Batterien wird nämlich nicht wenig CO2 frei. Mein Freund im Renault Zoe muss also ca. 28.000 Kilometer fahren, um diese Belastung bei der Herstellung durch die geringeren Emissionen beim Fahren auszugleichen. Wenn er das in dieser Geschwindigkeit tut, wird er 120 Jahre alt sein, und dann müssten seiner negativen Ökobilanz auch die zahlreichen Ersatzteile, die er am und im Körper hat, zugerechnet werden.

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