21 August 2017

Vorurteile können jede treffen...

Gerade bin ich wieder einem auf den Leim gegangen. Einem eigenen, von mir gebildeten und kultivierten. Allerdings habe ich eine Entschuldigung: In der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, wäre das kein Vorurteil gewesen, sondern vorausschauendes Fürchten.

Gerade bog ich auf meinem Mittagsspaziergang mit dem Satansbraten in Richtung Heimat ab, als ich Stimmen hörte, junge männliche. Im Grone-Süd meiner Kindheit hätte das bei kräftigen und weniger ängstlichen Menschen sofort zur Kampfhaltung geführt.

Junge, Kinder, Porträt, Militärische
Kampfhaltung, abhängig vom (kriminellen) Hintergrund der Erziehungsberechtigten...
"Wenn du glaubst, du kannst mir in die Fresse schlagen: Versuch's doch!" hieß das körpersprachlich, jedenfalls in meinem Heimatviertel.

Argument, Konflikt, Kontroverse, Streit
Damals in Grone-Süd. Denken Sie sich die Handschuhe weg.

Heute bin ich groß, souverän und mit vielfältigen Handlungsoptionen ausgestattet. Trotzdem habe ich sicherheitshalber den Satansbraten an die kurze Leine genommen, auf meine linke Seite bugsiert und mich auf Krawall eingestellt.

Es kam nichts. 

Aber dann, ich hatte die beiden jungen Männer und ihre plärrenden Smartphones gerade rechts hinter mir gelassen, hörte ich: "Das ist aber ein süßer Hund!" Ich drehte mich um. Der meinte das scheinbar ernst. Und dazu lächelte er auch noch freundlich.

"Na, da sage ich aber im Namen von Frollein Frieda 'Dankeschön!'" rief ich über die Schulter.

Und das war's. Die Menschen in Kleinstädten sind komisch. Wissen die denn nicht, dass man sich mit soviel Freundlichkeit verdächtig macht?

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