14 März 2010

Schweinehunde auf dem Vormarsch

Die letzte Woche stand unter dem Motto: "Kampf gegen die Schweinehundarmee". Meiner ist nämlich nicht mehr allein; er hat sich Unterstützung geholt in Form von Schneeschauern, Sturmtiefs, Himmelsgrau und Frühjahrsmüdigkeit. Moppel hat es auch geschafft, sich bei den Jungs einzureihen, obwohl er immer noch jeden Morgen neben mir auf der Waage steht.

Heute jedenfalls war Extrem-Couching angesagt. Immer, wenn der noch bewegliche Teil von mir fand, jetzt könnte man doch loslaufen, schob sich im Handumdrehen eine dicke Wolke vor die Sonne, der Regen begann wieder aufs Dachfenster zu prasseln, und die trotz Regenwand sichtbaren Bäume schwankten im Sturm.

Laufen? Ich? Heute? NÖ!

Erstens war ich gestern schon wieder auf einer Party (Einer meiner Anteile holt gerade entweder die Studienzeit nach oder hat eine sehrspätpubertäre Phase.) und habe den Weg ins Bett erst zu einer Zeit gefunden, zu der ich normalerweise aufstehe, zweitens hatte ich Rücken, und mit Rücken sollte man nicht laufen, sondern bewegungslos auf der Couch verharren und dabei Schwarzwälder-Kirsch-Eis aus der Familienpackung und Ovomaltine aus der Dose essen und drittens ist jetzt sowieso alles egal. Ich werde in absehbarer Zeit aussehen wie Bridget Jones in Teil 2, garantiert nicht die Disziplin von Renée Zellweger haben, die sich die angefressenen Kilos mittels Kohlsuppendiät schnellstmöglich wieder abgehungert hat und einsam und verlassen in meiner großen Küche bei der Zubereitung einer gesunden Mahlzeit platzen.
Der einzige Trost: Ich werde nicht von Schäferhunden angefressen werden. Ich wohne im ersten Stock, und meine Vermieter würden merken, wenn ich nicht mehr morgens um vier über ihnen randaliere.

Ein Lob habe ich mir allerdings gerade verdient: Einen so langen Text zu schreiben, um mich vor mir selbst zu rechtfertigen, obwohl ich das hätte für mich behalten können, um nicht bei meiner verehrten LeserInnenschaft als faule, fette Sau zu gelten, ist doch ein vorsichtiges Klopfen auf die verweichlichte Schulter wert. Immerhin wüssten Sie nicht, wie fett und faul ich bin, wenn ich Sie nicht informiert hätte!

In der aktuellen "Federwelt" gibt es gerade einen Artikel darüber, wie man so schreibt, dass die LeserInnen Lust haben, weiter zu lesen. Der letzte Absatz hat den Regeln in keiner Weise entsprochen. Entschuldigung!

1 Kommentar:

  1. William Faulkner hat das mit dem erfolgreichen Schreiben ja mal (sinngemäß) so erklärt: Mach einfach den ersten Satz so, dass man auf den zweiten neugierig wird. Und dann immer so weiter.

    OK, ich geb zu, ernstlich hilfreich ist das in Sachen Methodenlehre nu auch wieder nicht, aber immerhin ein Anhaltspunkt ...

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