18 März 2017

Du wirst geboren, du lebst, du stirbst. Fertig.

Das ist erstens ein Satz aus dem heutigen taz-Interview mit der Rapperin Sookee und zweitens gar nicht so deprimiert gemeint, wie es klingen mag. Ganz im Gegenteil, wir bewegen uns hier wieder im Bereich des gelingenden Nichtstuns und der Scheißegal-Haltung.

Wenn ich mich nicht abrackern müsste, um entweder in einen fiktiven Himmel, die ewigen Jagdgründe oder nach Walhalla zu kommen, und wenn ich keinerlei Einfluss darauf hätte, was in einem möglichen nächsten Leben auf mich wartet, kann ich mein aktuelles doch viel entspannter angehen!

Ich könnte jetzt laut und bei offenem Fenster singen, und es wäre mir piepegal, ob die Nachbarn denken, dass es brennt oder direkt bei Dieter Bohlen anrufen. Ich könnte weiterhin damit aufhören, mir immer wieder die grauen Haare auszuziehen. Erstens wachsen sofort wieder neue, zweitens ist es für mein Leben nicht wesentlich, ob ich es mit oder ohne graue Haare führe. Gleiches gälte für Pickel, Falten, Schrumpel und jegliche Kapitulation meiner Körperteile vor der Erdanziehungskraft.

Niemand müsste sich für irgendetwas anstrengen, sinnlose Dinge sammeln oder sich über Soziopathen an wichtigen Stellen dieser Welt aufregen. Wir würden wahrscheinlich nicht einmal mehr wählen gehen. Und weil sich niemand für radikale Auswüchse in irgendeine Richtung interessierte, hätten sich auch die Frauke Petrys, Marine Le Pens, Orbans und Wilders bald von allein erledigt. Angela Merkel könnte gemütlich in der Uckermark Kartoffeln ein- und ausbuddeln, Martin Schulz seinen Heiligenschein polieren, Anton Hofreiter zum Friseur gehen und Sahra Wagenknecht endlich einmal außerhalb ihres Kellers lächeln.

Was halten Sie davon, wenn wir uns jetzt jeden Morgen und immer, wenn es uns zwischendurch einfällt, "Ich werde geboren, ich lebe, ich sterbe. Fertig." sagen? In vier Wochen treffen wir uns an dieser Stelle wieder, und Sie erzählen mir, wie es war.

Ich für meinen Teil bin vor einiger Zeit geboren worden und noch nicht tot. Das sagt mir, dass ich gerade lebe und es ein guter Zeitpunkt ist, etwas zu tun, was mir Spaß macht, möglicherweise keine bedruckten Papierscheinchen einbringt und die Welt so lässt, wie sie ist.

Haben Sie es schön!  Spass, Tanzen, Spaß, Party, Tanz

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