"Ich will die Menschen, die ich geschaffen
habe, vertilgen von der Erde.
Vom Menschen an bis zum Vieh, undIch bin nicht bibelfest und weiß nicht, was die Menschen früher ausgefressen haben; aber wenn vor X Jahren eine Sintflut nötig war, um die Erde von den meisten von ihnen zu befreien - was bräuchten wir denn, bitteschön, heute?
bis zum Gewürm,
und bis zu den Vögeln unter dem Himmel (...)" E Nomine; Die Sintflut
Wer auch immer für diese Wetterphänomene zuständig ist, hat scheinbar gestern angefangen: Es schüttet wie aus Kübeln, und meine Sorge, irgendeine Pflanze im Garten beim Gießen vergessen zu haben, hat sich erledigt. Gleiches gilt für die Blattläuse am Zitronenbaum; die sollten inzwischen ersoffen sein.
Zum Vertilgen muss da natürlich noch einiges kommen, und ich bin sicher, dass die Trumps, Erdogans, Putins und Orbans sich rechtzeitig mit einer schicken, gepanzerten Diesel-Limousine eines deutschen Autoherstellers in Sicherheit bringen und ihre Kumpels aus Wirtschaft und Politik mitnehmen werden.
Also betrachte ich etwas besorgt das Wettergeschehen draußen und mache mir meine eigenen, so gar nicht global orientierten Gedanken: Wie bekomme ich die Hunde gelüftet, ohne allzu nass zu werden? Muss ich die Zitronenbäumchen reinholen? Werden die Tomaten überleben? Und - besonders wichtig: Wenn die Kunden nicht freiwillig zu meinem Bäckerauto kommen, weil sie nicht nass werden wollen - erwarten sie dann wohl von mir, dass ich mir als gute Dienstleisterin einen Schnupfen hole und ihnen ihre Brötchen zur Tür bringe?
Fragen über Fragen, die mich von der politisch-klimatologischen Dimension der Sintflut meilenweit entfernen.
Geht Ihnen das auch so? Denken Sie auch immer mal wieder: "Scheiß auf den Weltfrieden - wie wird meine Wäsche trocken?"
Bleiben Sie bei mir. Schwimmen Sie nicht weg. Und wenn Sie heute Brötchen brauchen: Nehmen Sie sich einen Schirm und kommen Sie nach draußen; Sie können sich zuhause trockene Sachen anziehen, ich muss bis zum Abend in den nassen Klamotten aushalten.
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