Ich bin ja erst seit wenigen Jahren glückliche Hunde(mit)besitzerin. In meinem früheren Leben war ich lange Zeit Katzenbedienstete. Die hatten natürlich wie wir alle Geschäfte zu erledigen und ließen dabei folgende Regelmäßigkeiten erkennen.
- Die Katze geht grundsätzlich dann aufs Katzenklo, wenn der Mensch a) selbst die Toilette aufsucht oder b) im Begriff ist, sich ein wohlriechendes Bad zu gönnen.
- Dass ein größeres Geschäft erledigt wurde, erkennt man bei der draußen kackenden Katze gar nicht, bei der Hauskatze daran, dass sie nach kurzem manischem Scharren fluchtartig das Katzenklo verlässt und dabei Katzenstreukrümel in der Wohnung verteilt.
Je nach Hund gibt es Variationen. Der verstorbene Herr Schmitt hat sich beim Kacken grundsätzlich abgewendet, was häufig dazu führte, dass die Vorderbeine im Gebüsch standen, der Haufen aber auf dem Bürgersteig landete. Gern verrichtete er seine Geschäfte auch geschützt, zum Beispiel unter einer Parkbank. Immer wurden sie von lautem, rückwärtigen Trompeten begleitet. Vor allem aber brauchte es vorweg einen mindestens zehnminütigen Spaziergang, weil er sich locker ruckeln musste. Das lag an den vielen Papiertaschentüchern, die er gern zwischendurch fraß.
Herr Schmitt beim Lockerruckeln. |
Luna tippelte früher gern ein wenig auf der Stelle, und seit sie altersbedingt etwas abständig ist, läuft sie beim Kacken auch oft einfach weiter. Möglicherweise hat sie dann vergessen, dass sie noch nicht fertig ist. Ihre Haufen sind deshalb eher perlenkettenartig, nur mit üblem Gestank.
Hab' ich schon, oder muss ich noch??? |
Fertig, Nachschub kann kommen! |
Nach meinem Dafürhalten ist Frollein Frieda dabei die Vernünftigste. Sie sucht sich eine Stelle, gern mit Sichtschutz, kackt, pumpt mit dem Schwanz und geht weiter. Dann sorgt sie schnellstmöglich für neue Nahrung. Dies tut sie auf eine Art und Weise, die ich irgendwo zwischen hochkreativ und illegal ansiedeln würde.
Andere Hunde veranstalten nach dem Kacken einen fürchterlichen Zinnober, bellen und scharren und tun überhaupt so, als hätten sie gerade einen Bären erlegt. Möpse röcheln. Aber das tun sie immer.
Übertragen wir das jetzt auf das Wahlverhalten: Da ist also einer, der jeden Blödsinn glaubt, der im Unterschichtenfernsehen gesendet wird. Bevor er denkt, muss er dreimal im Kreis laufen, weil sein Gehirn sonst nicht ausreichend durchblutet wird. Er frisst jeden Scheiß, den er am Wegesrand findet, vor allem Junkfood. Wenn er etwas von sich gibt, tut er das mit lautem Getröte. Hier haben wir den klassischen AfD- oder NPD-Wähler.
Guido Kretschmann, der dem Mercedesvorstand aus der Hand frisst. |
Die gern immer wieder auf den Bürgersteig kackenden, Pardon, für Gleichheit und Brüderlichkeit demonstrierenden Rebellen wählen natürlich die Linken.
Abschließend sind noch diejenigen zu nennen, die auf den ersten Blick gar nicht weiter auffallen, bei genauerem Hinsehen aber hochintelligent und sehr politisch daherkommen. Sie bauen Mauern aus Schuhkartons gegen Kundgebungen von dumpfen Rechten, erobern nach und nach die Stadt- und Kreistage und punkten mit politischer Satire. Die sind häufig bei der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative aktiv.
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