14 Januar 2018

Jugendträume und was daraus geworden sein wird, wenn man nicht mehr jung ist.

Bei uns in der Nachbarschaft wohnen zwei junge Mädchen, die sich gerade in rasender Geschwindigkeit weiterentwickeln. Gestern spielten sie noch auf der Straße Fußball mit den dazugehörigen Brüdern, malten riesige bunte Bilder auf den Bürgersteig oder fuhren auf ihren Kinderfahrrädern in halsbrecherischer Geschwindigkeit hin und her. 

Heute sind sie cool, tragen Zahnspangen, pubertieren mehr oder weniger sichtbar vor sich hin und sitzen mit Freundin und Smartphone auf irgendwelchen Mauern herum.

Ich frage mich, was die sich denn wohl so vorstellen, wie das Leben für sie weitergehen wird. Und ich frage mich, was ich denn damals, in genau diesem Alter, aber mit dem Wissen, was heute ist, wohl geträumt oder mir vorgestellt hätte. Hätte ich mir das Träumen sicherheitshalber gleich verboten? Oder hätte ich trotzdem Ideen entwickelt, wie meine Zukunft aussehen könnte? Hätte ich vielleicht viel bunter und dringlicher geträumt, um sicherzugehen, dass meine Träume sich auch noch erfüllen würden, wenn ich mittleren Alters und desillusioniert wäre?

Pier, Holz, See, Ozean, Meer, RuhigOder hätte ich mir gleich gesagt: "Ach, lass es. Mach etwas Ordentliches, sieh zu, dass du dich irgendwie durchschlägst, aber lass das mit der Träumerei bleiben. Bringt eh nichts."

Schwierig. Ich weiß zwar noch schemenhaft, welche Ideen mir als Teenie durch den Kopf gegeistert sind, aber ich kann nicht mehr sagen, wann sie in den Nebeln der Realität verschwanden wie weiland Avalon in denen der Zeit.

Von Julia Cameron gibt es ein wahrscheinlich lesenswertes Buch, das an ihr Hauptwerk "Der Weg des Künstlers" anknüpft und in dem es darum geht, dass man auch mit 60+ noch sein Leben ändern und sein inneres Künstlerkind wecken kann. Es steht in meinem Regal und wartet darauf, dass ich es aufschlage. Aber ich bin ja noch nicht 60. Ich habe noch Zeit...

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