23 März 2010

Gespenster

Manchmal führt iTunes ein Eigenleben. Es versteckt Titel, von denen ich sicher war, sie gespeichert zu haben, unter anderem Namen in falschen Rubriken. Und manchmal speichert es heimlich Aufnahmen, von denen ich überhaupt nicht wusste, dass ich sie jemals gemacht habe und wenn doch, mich zumindest nicht erinnern kann, wann, warum, wie und in welcher Trance.

Während ich also vorhin meine Mediathek durchgeflöht, das eine gelöscht und das andere umsortiert habe, sprang mich auf einmal eine Stimme an. "Oh, Du hast einen neuen Anrufbeantwortertext! Schön! Kuss. Hab Dich lieb."

Bei einem Blick in mein Gehirn hätten Sie fünf freischwebende, fettgedruckte Fragezeichen über weiblichem Gehirn im Schleudergang entdeckt. Natürlich kannte ich die Stimme - aber wie, in Dreiteufelsundallihrerfreundenamen kam sie in mein Laptop? Ich habe sie da garantiert nicht hingezaubert! Ich wollte diese Stimme nämlich nie wieder hören.

Glücklicherweise bin ich erstens ein recht pragmatischer und zweitens ein zwanghaft strukturierter Mensch. Also habe ich die nicht unter "Pop, Easy Listening oder Heavy Metal" einsortierbare Botschaft kurzerhand dem Papierkorb übergeben. Den ich selbstverständlich und unwiederbringlich leeren werde, bevor ich die Kiste ausschalte.

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