27 Juli 2011

Nachrichten aus der Anstalt - Tag 8

Heute musste ich um 7.30 Uhr zur Einzelgymnastik antreten, und der S/M-Physiotherapeut von gestern hat seiner Kollegin das mit meinem spannungsgeladenen Piriformis gesteckt. Also begann auch Frau B., mich punktuell links außen zu piesacken. Außerdem sei da ein Loch, wo üblicherweise ein ordnungsgemäßer Glutaeus Medius zu finden sei.
Also verfrachtete sie mich auf den Bauch und zwang mich zum linksseitigen Beinchenheben. Früher, damals, als alles noch gut war, hob sich dieses Beinchen auch freiwillig um ca. 30 - 40 cm. Heute fand es, 3,7 cm wären mehr als ausreichend, während die unglückliche Besitzerin dieses Beinchens stöhnte, keuchte und ins Therapielaken biss.

Kaffee. Walking. Heute mit Hanteln. Irgendein Mistkerl hat mich dabei überholt. Gut, er war ca. 30 cm größer als ich. Trotzdem! Ich HASSE es überholt zu werden, auch mit einer lädierten Bandscheibe.

Danach hatte ich fertig.

Wenn meine Rentenversicherung wüsste, dass sie ca. 3700 € für diese drei Wochen bezahlt für rückenschonendes Rumlungern...

Mittagessen ging so. Ich bin ja inzwischen abgehärtet.

Abendessen habe ich wieder ausfallen lassen und mir stattdessen auf meinem Zimmer Harzer Roller, Paprika und Weintrauben genehmigt.

Dann war ich in Revoluzzerstimmung: Meine Möhren wabbelten (stellen Sie sich das ähnlich vor wie eine Mischung aus weiblichem Trizeps nach der Brigitte-Diät und fieser Orangenhaut trotz Anti-Schrumpel-Creme), und die ersten Fruchtfliegen umlagerten die Tupperschale. Nach einem kurzen Gewissenkonflikt habe ich mir das halbtote Gemüse geschnappt, auf meiner Etage in den Papiercontainer geschmuggelt und als Tarnung eine gefundene Bild-Zeitung von gestern obendrauf gelegt. So!

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