15 April 2012

The greatest love of all

... ist nicht nur ein Song, den Whitney Houston gesungen hat. Es ist auch etwas, wonach ich auf der Suche bin.

Die Vorgeschichte: Der schöne Theo hat Urlaub, sehr zu meinem und meiner steinharten Muskeln Leidwesen. Also bin ich fremdgegangen. Er heißt auch griechisch, ist ebenfalls sehr schön (so langsam drängt sich mir der Gedanke auf, dass die schönen Griechen alle ausgewandert sein müssen - auf Kreta habe ich nie welche getroffen...), aber etwas kleiner als Theo. Okay, auch etwas kleiner als ich, aber ich bin durchaus bereit, Zugeständnisse an die männliche Schönheit zu machen.

Weniger schamhaft ist er ebenfalls. Während Theo immer die Kabine verlässt, damit ich mich in aller Ruhe "freimachen" kann, blieb Adonis Nr. 2 einfach stehen. Nach jahrelanger Zweitkarriere als Stripperin kann mich so etwas natürlich nicht schrecken, also warf ich meinen Bademantel von mir und mich auf die Liege, wo er ohne Umwege auf die schmerzhafteste Stelle an meinem Körper losging und sich auch von meinem wenig heldinnenhaften Gejammer nicht abhalten ließ. Kostenlos bekam ich außerdem noch ein Kompliment und den Ratschlag, mir eine Beißschiene von meinem Zahnarzt anpassen zu lassen, weil nämlich die Verspannung in meinen Schultern garantiert vom Zähnezusammenbeißen oder -knirschen käme.

Jedenfalls war ich von Adonis Nr. 2 so begeistert, dass ich jetzt noch einmal fremdgehen werde. Dafür habe ich sogar einen Termin bei Theo abgesagt. Kann ja nichts schaden, wenn frau zwei Fachmänner an die Muskeln lässt... Und macht auch mehr Spaß.

Diese Geschichte habe ich heute meinem Immermalwiederlieblings-Ex erzählt. Der fragte prompt: "Geht da was?" und zeigte mir die Schwielen, die er sich beim Sehnen nach der im Ausland weilenden Liebsten geholt hat.

Ich schlug rasch das Kreuzzeichen. (Und bin dann jetzt endlich beim Thema - das ist übrigens eine Angewohnheit, die ich mir bei Ziemlichoftlieblings-Ex eingefangen habe; der kommt auch ungern schnell auf den Punkt.) "Solange ich nicht die allergrößte Liebe meines Lebens gefunden, gepflegt und in meinen Alltag integriert habe, kommt mir kein Kerl ins Haus, geschweige denn ins Bett." erklärte ich.
"Aha. Und wer sollte das bitteschön sein?" fragte Immermalwiederlieblings-Ex.
"Na, ich natürlich! Bevor ich nicht so richtig ernsthaft in mich verliebt bin, mit mir den Rest meines Lebens verbringen will, mir die ewige Treue in guten wie in schlechten Zeiten, in Form wie in Übergewicht, in Reichtum wie in Armut, in Kreativität wie beim Luftblasenerschießen uswusw. versprechen kann, und zwar mit Überzeugung... Siehe oben."

Daraufhin nahm er mich in den Arm, drückte mich, erklärte, dass er sehr stolz auf mich sei und verschwand in Richtung seiner verwaisten Wohnung, um sich wieder nach der Liebsten zu sehnen.

Ich fuhr zurück in mein ländliches Domizil, um mir dort lange in die Augen zu sehen.

Den Rest schaue ich mir später an, dazu bin ich noch nicht verliebt genug.

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