29 September 2013

Und so geht es weiter:


Fridolin reloaded
Der Heribert sitzt jetzt im Himmel,
und schaut auf uns herab,
macht dabei schrecklich viel Gebimmel.
Das hört man selbst im Grab.

Auch Fridolin der Pinguin

schwimmt nicht mehr her und nicht mehr hin.
Ein weißer Hai hat ihn verschluckt
und noch nicht wieder ausgespuckt.

Das Biest ist unterwegs nach Norden,

ins Warme will's, um dort zu morden.
Es schwimmt fast schneller als der Schall.
Dem Heribert ist das egal.

Doch Fridolin ist noch nicht tot,

der Haifisch hat sein Abendbrot
nämlich noch nicht verdaut.
Dem Pinguin im Hai es graut.

Und die Moral von der Geschicht':

Pinguine frisst man nicht!


Fridolin - Die Odyssee

Der Haifisch öffnet kurz sein Maul
frisst eine Quappe namens Kaul
bevor zum Frosch sie werden kann.
Der Fridolin denkt sich: "Oh Mann!

Das wird ja immer voller hier.
Dies Tier ist wirklich voller Gier!
Ich hätte so gern einen Fisch,
statt dieser Quappe auf dem Tisch!"

Der Heribert sitzt recht gemütlich
auf Wolken, und er tut sich gütlich
am himmlisch süßen Honigmet,
so oft der Sinn ihm danach steht.

Und Fridolin der Pinguin
latscht in dem Hai so her und hin
und fragt sich, ob er jemals wieder
ins Freie darf, denn sein Gefieder

ist zwar noch immer pitschenass,
doch das ist Haifischspucke - krass!
Das findet er so widerlich,
doch ändern kann er es ja nicht.

Er hofft, dass diesss Maul sich öffnet
damit er endlich flüchten kann.
Und wieder denkt er sich "Oh Mann!
Damt hab' ich doch nicht gerechnet!"

Und die Moral von der Geschicht'?

Gibt's heute nicht!

Fridolin - noch keine Vergeltung

Und während Heribert entspannt,
auf Wolken rumliegt und galant
den Engeln auf die Flügel küsst,
wird Fridolin noch nicht vermisst.

Denn seine Großfamilie

hat längst noch keine Lilie
gekauft, denn niemand weiß bisher
vom Haifisch und dem fremden Meer.

Noch sitzt der Fridolin im Hai

und wünscht sich, er sei wieder frei.
Drum lauert er gleich bei den Zähnen
darauf, dass auch die Haie gähnen.

Und hofft drauf, dass das Maul aufreißt
der Hai -
oder ins Wasser scheißt.
Und wieder denkt er sich: "Oh Mann,
wie Dich das Leben ärgern kann!

Soeben selbst noch Fische jagen

und jetzt als Passagier im Magen
von Steven Spielbergs Requisit!"
- doch die Moral ist exquisit:


Ist einer selbst ein großer Jäger

ein Durchdieheringsschwärmefeger
dann muss er - auch beim Fischeschlucken -
des öfter'n mal nach hinten gucken!

Der Hai schwimmt jetzt vorbei an Kreta
und schluckt dabei so allerlei.
Auch einen dünnen Ingolstädter
macht er vergnügt zu Brei.

Dem Fridolin in dessen Schlund

wird's jetzt zu bunt.
"Das Vieh frisst wirklich immerzu,
ich find' hier drinnen keine Ruh'!

Und außerdem stinkt's widerlich,

ich fürchte mich ganz fürchterlich."
Spricht Fridolin und rümpft die Nase.
"Oh, wie ich diesen Haifisch hasse!"

Er klettert zwischen scharfen Zähnen

nach vorne, denn er hat genug.
Und welch ein Glück, der Hai muss gähnen,
er springt hinaus und Zug um Zug

schwimmt er auf Kretas Strände zu.

Der Hai ist satt, lässt ihn in Ruh'.
Jetzt sitzt im Sand der Fridolin
und schwitzt ganz schrecklich vor sich hin.

Dass die Geschichte weitergeht,

ist klar, denn so ein Pinguin,
der auf 'ner heißen Insel steht,
macht keinen Sinn.


Fridolin schwitzt  

Jetzt schwitzt der arme Fridolin
schon sieben Wochen vor sich hin
und sieht entsetzt, wie sein Gefieder
jeden Tag schwärzer wird, und wieder


beschwört er seinen Südpolgott,
ihm jetzt zu helfen, aber flott!
Doch der ist scheinbar Katholik,
denn er verbittet sich Kritik

an seinem großen, heil'gen Plan,
weil er jetzt nichts mehr ändern kann.
Denn dieser blöde Pinguin,
der war in Gottes Plan nicht drin.

Natürlich ist es gar nicht nett,
dass Heribert im Himmelbett
so ganz gemütlich Engel fickt
und niemanden zu Hilfe schickt,

denn dieser Mistkerl sollte wissen,
dass so ein Pinguin von Kreta
fort will früher oder auch später,
wer sollte ihn dort schon vermissen?

Doch diese Hilfe, die er braucht,
ist lange noch nicht aufgetaucht.
Es kommt niemand nach Kreta heute,
der liebe Gott mag reiche Leute.

Drum steigt der Fridolin ins Wasser,
Scheiß drauf - dann wird er eben nasser!

Und die Moral von der Geschicht':
Der liebe Gott hilft heute nicht!


Fridolin philosophiert.

Noch steht der Fridolin im Wasser,
und hofft drauf, dass ihn jemand rettet,
stattdessen wird er nur noch nasser,
die Hilfe kommt nicht angejettet.

Denn so ein nasser Pinguin
ist weder hip noch ist er in,
die Menschen gucken Doku-Scheiß,
und jeder dieser Gucker weiß,

dass RTL und Kabel Sieben
auf Katastrophen nur so fliegen
und darum muss der Fridolin
schon bluten, damit diese ihn

zum Filmstar machen,
über ihn lachen,
ihm medial zu Leibe rücken
oder den Raab zur Hilfe schicken.

Denn für die ist der Fridolin
nichts als ein blöder Pinguin,
für den sich niemand int'ressiert,
und der auch keinen amüsiert.

So ist das Drama dieses Tierchens
für Lieschen Müller kein Pläsierchen.
Und die Moral von der Geschicht':
Ohne Blutsturz geht es nicht!


Fridolin als Anhalter wider Willen

Im All gibt's eine Supererde,
die hat man kürzlich erst entdeckt.
"Vielleicht hält sich ja eine Herde
von Pinguinen dort versteckt?"

denkt sich am Strand der Fridolin

und wühlt im Sand so vor sich hin.
Schaut sehnsüchtig hinauf ins Blaue
und sagt: "Wenn ich darauf vertraue,

dass es auf Kreta Winter wird,
dann hat die Mama sich geirrt,
als sie mich 'Muttis Klügster' nannte
und ich vergnügt durch Tiefschnee rannte.

Und da will ich jetzt wieder hin!
Nach Eis und Schnee steht mir der Sinn.
Nur fort von dieser blöden Insel
- und Schluss mit Pinguingewinsel!"

Als hätte das E.T. gehört,
kommt prompt ein Raumschiff angeschwirrt,
und unser Fridolin schwebt leise
nach oben, und dann geht die Reise

von Kreta fort ins All hinein,

die Erde wird schon schrecklich klein.
Und Fridolin denkt sich "Oh Schreck!
So weit wollt' ich doch gar nicht weg!"


Fridolin im All

Das Raumschiff fliegt im All herum,
dem Fridolin wird es zu dumm.
"Wo ist denn hier der Kapitän?
Den will ich jetzt mal dringend seh'n,
denn ich muss ihm jetzt einmal sagen,
dass mein armer Vogelmagen
diese Höhe nicht verträgt,
und sich deshalb dauernd dreht.

Ich fühle mich schon wie ein Krake
oder eine Kakerlake.
Und das ist echte, große Scheiße,
denn ich, der Fridolin, ich heiße
solch Kakerlakenkram nicht gut.
Und darum bin ich auf der Hut
auf diesem großen, großen Schiff.

Ich hoffe, dass ein Wolkenriff
irgendwo im weiten All
dieses Schiff ins Trudeln bringt,
doch nur meine Hoffnung sinkt.
Ach, ich habe einen Knall
und die Idee vom freien Fall
ist überhaupt und gar nicht gut.
Denn eigentlich fehlt mir der Mut
mich aus dem Raumschiff rauszustürzen,
mein Leben sinnlos abzukürzen.

Nein, nein, ich rege mich nicht mehr,
das ist mir alles viel zu schwer.
Ich bleibe einfach, wo ich bin
und hoffe, dass es einen Sinn
in meiner Odyssee ergibt
und mich da unten jemand liebt.
Vielleicht bin ich ja schon seit Tagen
der Held, den die Reporter fragen
würden, wär' er nicht im All.
Verdammt, ich hasse Überschall!"


Fridolin wird sexuell belästigt.

Natürlich denkt gar keine Sau
an Fridolin, denn es
int'ressiert genau
zwei Vögel, die sich dauernd fragen
ob ihr Schatz im Haifischmagen
verdaut ist oder neue Kraft
fand und es schafft,
zu Ma und Pa zurück zu kehren,
denn die Pinguingelehrten lehren,
dass es immer möglich sei
aus einem kleinen Pinguinei
einen Kämpfer zu kreieren,
ohne dabei zu erfrieren.

Doch Fridolin ist gar kein Fighter,

und trotzdem findet er die Leiter,
die ihn hinauf zur Brücke führt,
wo ihn sein erstes Alien kürt
zum sexiesten Pinguin.
Und schon wirft es ihn einfach hin,
um sich mit Fridolin zu paaren,
denn es glaubt, dass solch Luxuswaren
wie schicke Singlepinguine
nicht in der nächsten Burgruine
zu haben sind.

Doch Fridolin rennt weg, denn er

weiß ja immer noch nicht, wer
dieses Raumschiff  kontrolliert,
und darum führt er bisher noch
kein Tagebuch,
sondern sucht
nach Gleichgesinnten, um
zu verschwinden, sei es drum.

Doch dieses Alienweibchen ist
jetzt entschieden angepisst,
weil dieser schicke Pinguin
statt Vögeln einen Flugtermin
ins Auge fasst.
Was ihr nicht passt,
denn sie hätte allzu gerne
Sex mit wem vom and'ren Sterne.
Aber unser Fridolin
gibt sich ihr heute noch nicht hin.

Und jetzt Sie!

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