01 Juni 2017

Rheda-Wiedenbrück ist auch nur so eine Art Bielefeld

Heute habe ich mein Smartphone aus dem Fenster geworfen. Wegen Google Maps und dieser Frau da drin, deren einziger Daseinszweck es zu sein scheint, zu lügen und zu betrügen und Menschen wie blöd im Kreis fahren zu lassen.
Ich wundere mich inzwischen nicht mehr über entgegen der Fahrtrichtung reisende Leidensgenossen, die mit Tränen in den Augen rufen: "Ich will doch nur nach Hause!".
Gut, Rheda-Wiedenbrück ist auch einer dieser Orte, die Einwohner zu brauchen scheinen und jede perfide Möglichkeit nutzen, um dieses Ziel zu erreichen. Eine Einbahnstraße jagt die nächste, eine zwei Meter breite "Fahrspur" wird unverhofft zur Fußgängerzone, und Straßen enden als Sackgassenparkplatz. Aber ich wäre notfalls auch zu Fuß geflüchtet; Rheda-Wiedenbrück ist nämlich brüllehässlich. Finde ich jedenfalls.
Bei Wikipedia lerne ich, dass Rheda-Wiedenbrück eine "Doppelstadt" ist und durch die A2 getrennt wird, allerdings nicht natürlicherweise. Außerdem besteht es aus Rheda, Wiedenbrück, Batenhorst, Lintel und St. Vit, und alle Stadtteile zusammen haben etwa 50.000 Einwohner, einige davon mit der Tendenz zum stumpfsinnigen Blick. Die Einwohner, nicht die Stadtteile.
Aber an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Apothekerinnen in der Nähe des Rathauses - dieses übrigens eine klassische 70er-Jahre-Bausünde, die sich wahrscheinlich demnächst selbst zerstören wird.
Die Damen in der Apotheke jedenfalls waren mit ihren Tipps, wie ich diese vermaledeite Adresse in der Fußgängerzone finde, sehr hilfreich. Die blöde Zicke, die in Google Maps ihr Unwesen treibt, nicht.
Raus kam ich auch lange nicht; die A2 staute sich zwischen Rheda-Wiedenbrück und Oelde auf 9 Kilometer Länge, was sich auch auf den Straßen drumherum fortsetzte. Aber ich bin standhaft geblieben und habe nicht verkehrspolitisches Asyl beantragt!
Inzwischen bin ich wieder zuhause und kann neben Bielefeld eine zweite ostwestfälische Stadt meinen Angstgegner nennen.
Und was die Schnepfe im Google Maps betrifft, habe ich mich entschieden, sie zu fesseln und zu knebeln, indem ich ihr einfach meinen Standort nicht mehr verrate und ganz old fashioned in eine Straßenkarte gucke.

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