03 September 2017

Mein innerer Schweinehund ist satt und zufrieden.

Seit geraumer Weile muss ich täglich gegen ihn antreten: meinen inneren Schweinehund Ludwig. Ich hatte ihn ja gestern schon kurz vorgestellt, muss aber hinzufügen, dass er viel zu niedlich aussieht für das, was er tut. Tag für Tag ringt er mich nieder, sitzt dann auf mir drauf und verhindert jede Bewegung. Ludwig ist nämlich nicht nur ein Schweinehund, Ludwig ist auch die Hinterlist in Pelz.
Könnte ich richtig zeichnen, hätte er noch Hauer wie ein Wildschwein, kleine, gemeine, zusammengekniffene Augen und eine Dauersprechblase "Versuch es gar nicht erst!"
Außerdem habe ich den Verdacht, dass Ludwig nicht allein ist; er hat sich mit dem Wetterbericht, Netflix und Moppel (das ist mein inneres Fressschwein) verbündet. 
Der Wetterbericht hat nämlich gesagt, dass es regnen und kalt werden soll. Hat es und ist es nicht, aber in meinem Kopf tobten Schauer, Sturmtiefs, Himmelsgrau und Nebel.

Laufen? Ich? Heute Morgen? NÖ! Ich war lieber brunchen und Documenta gucken. Ist auch altersgerechter. Wenn ich so weitermache, werde ich bald aussehen wie Bridget Jones in Teil 2, dabei aber garantiert nicht die Disziplin von Renée Zellweger haben, die sich die angefressenen Kilos mittels Kohlsuppendiät schnellstmöglich wieder abgehungert hat, sondern stattdessen in liegender Verdauungshaltung eines Tages einfach platzen. So wie der fette Mann mit dem Pfefferminzdragee aus dem schönen Monthy-Python-Sketch.

Hängebauchschwein, Schwein, Fett, Müde

Ein Lob verdiene ich mir allerdings gerade: Trotz meiner brunchbedingten Sediertheit ist es mir immerhin gerade gelungen zu schreiben. Gut, das habe ich ausschließlich getan, um mich vor mir selbst zu rechtfertigen und heute überhaupt irgendetwas Produktives getan zu haben. Ich hätte meine Schweinehundegeschichten ja auch für mich behalten können, um nicht bei Ihnen, meiner verehrten LeserInnenschaft als faule, fette Sau zu gelten. Deswegen werde ich mir jetzt sehr vorsichtig auf die verweichlichte Schulter klopfen.

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