26 Februar 2018

Badgestaltung erleben!

Vor mir her fährt gerade ein LKW mit der Aufschrift "Badgestaltung erleben!". Darunter ist ein Bild, auf dem sich eine (natürlich!) blonde Frau in einer schaumgefüllten Badewanne räkelt. Das mag jetzt für den hinterherfahrenden Mann, der auf Blondinen in Schaumbädern steht, ein erfreuliches Erlebnis sein.
Als Frau frage ich mich: Was genau gibt es an Badgestaltung zu erleben? Ich erlebe den Auftritt eines einarmigen Ballettmeisters, eine Show von Sebastian Pufpaff, ein Konzert von AC/DC oder Metallica, einen Ausflug, einen Urlaub. Badgestaltung erlebe ich nicht. Ich durchleide sie.

Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe bereits ein Badezimmer renoviert, als Handlangerin meines lieben Mannes. Das hat mich neben einigen Nerven auch einen großen Teil meines handwerkerischen Selbstbewusstseins gekostet. Danach habe ich ihm einen Heiratsantrag gemacht, weil ich sicher war, dass wir gerade den schlimmsten Konflikt unserer noch relativ jungen Beziehung erfolgreich und ohne größere Wunden hinter uns gebracht hatten. Ich wurde zudem noch mit einer Epikondylitis im linken Ellbogengelenk belohnt, weil ich zu blöde war, die Fliesen ordentlich an die Wand zu kleben und stattdessen lieber den Bauschutt herumgeschleppt habe.

Jedenfalls kann mir nur eine Möglichkeit vorstellen, wie Badgestaltung für mich zum Erlebnis wird: 
Workout, Fitness, Gesund, Training
So!
Oder so!
Er dürfte mir die Fliesen verkaufen.
Und ihm hätte ich gern beim Zerstören der alten mit einem Vorschlaghammer zugesehen. R.I.P.!

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